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Area Süd

„Es liegt an uns, die­se Chan­ce zu nut­zen“

Peter Weidinger beleuchtet im Interview zentrale Fragen rund um Güterverkehr und Infrastruktur im Zusammenhang mit der Area Süd.

12.08.2025 07:50 von Sarah Moser
Lesezeit 3 Minuten

„Kärnt­ner Wirt­schaft“:
Abseits der kür­ze­ren Fahrt­zeit für Rei­sen­de: Wie wird der Güter­ver­kehr durch die Kor­alm­bahn abge­wi­ckelt ?

Peter Wei­din­ger: Für den Güter­ver­kehr ent­steht mit der Kor­alm­bahn und der bestehen­den Stre­cke über den Neu­mark­ter Sat­tel eine vier­glei­si­ge Süd­ach­se mit einer deut­li­chen Kapa­zi­täts­er­wei­te­rung. Die gesam­te Wir­kung ent­fal­tet sich mit der Fer­tig­stel­lung von wei­te­ren Pro­jek­ten wie dem Sem­me­ring-Basis­tun­nel. Laut den Ver­kehrs­pro­gno­sen wird es zu einem schritt­wei­sen und lang­fris­ti­gen Anstieg des Güter­ver­kehrs um rund 25 Pro­zent bis 2040 kom­men. Das heißt, Kärn­tens Wirt­schaft hat schnel­le­ren und grö­ße­ren Zugang zu Men­schen, Märk­ten und Geschäfts­mög­lich­kei­ten.

Kärn­ten wirbt mit sei­nem Tou­ris­mus, aber wird es auch wirt­schaft­lich inter­es­sant für die Stei­er­mark?

Es braucht eine gesamt­heit­li­che Betrach­tung der Area Süd. Das umfasst neben dem Tou­ris­mus die Indus­trie, das Gewer­be und Hand­werk und alle wei­te­ren Bran­chen. Durch klu­ge Koope­ra­tio­nen kön­nen wir euro­päi­sche Sicht­bar­keit errei­chen. Das hilft uns beim Wer­ben um Fach­kräf­te, im Tou­ris­mus durch stär­ke­re Nach­fra­ge bei rele­van­ten Ziel­grup­pen bis hin zu einem bes­se­ren Image für unse­re Waren, Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen. Daher set­zen wir auf Zusam­men­ar­beit auch im Bil­dungs­sek­tor, mit Wirt­schafts­netz­wer­ken und Clus­tern und das grenz­über­schrei­tend im Alpen-Adria-Raum.

Ist die bestehen­de regio­na­le Infra­struk­tur aus­rei­chend vor­be­rei­tet?

Die Poli­tik ist gut bera­ten part­ner­schaft­lich dafür zu sor­gen, dass Lücken­schlüs­se wie die S36 bis an die Lan­des­gren­ze zur Stei­er­mark und dar­über hin­aus umge­setzt wer­den. Es braucht jetzt auch durch­gän­gi­ge Erschlie­ßun­gen mit Mobi­li­täts­lö­sun­gen für das gan­ze Bun­des­land. Gebraucht wird noch mehr Koor­di­na­ti­on und ein Schwer­punkt beim Aus­bau des öffent­li­chen Ver­kehrs, um die Ver­bin­dun­gen in den Süden und den Nor­den auch in Ober­kärn­ten spür­bar zu ver­bes­sern und zu erleich­tern – zum Bei­spiel durch eine dau­er­haf­te Lösung für den Plöcken­pass.

Führt die Kor­alm­bahn zu einer wirt­schaft­li­chen Kon­zen­tra­ti­on auf Kla­gen­furt und Graz wäh­rend länd­li­che Regio­nen weni­ger pro­fi­tie­ren?

Wer sich nicht vor­be­rei­tet, pro­fi­tiert nicht in dem Aus­maß wie es mög­lich wäre. Es ist nie zu spät ein­zu­stei­gen. Mit der Eröff­nung der Kor-alm­bahn wird eine neue Pha­se ein­tre­ten, mit der wir uns auf die Fer­tig­stel­lung des Sem­me­ring-Basis­tun­nels vor­be­rei­ten kön­nen. Das Tor nach Wien und zur Adria wird damit weit auf­ge­sto­ßen und Kärn­ten ist in einer ein­zig­ar­ti­gen Posi­ti­on. Wir haben eine rea­lis­ti­sche Zukunfts­per­spek­ti­ve. Es liegt aus­schließ­lich an uns.

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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 14/25 erschie­nen.
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