Geschäft
mit der Umwelt
Von den Gipfeln des Himalayas bis zu den Tiefen des Atlantiks sammelt die Community von Planet Matters Müll.
Schon in der Schulzeit begann Felix Krainer, Themenseiten in sozialen Netzwerken aufzubauen – anfangs noch, um sich mit Kooperationen das Taschengeld aufzubessern. „Wenn Inhalte gut aufbereitet sind, kann man Menschen über Social Media erreichen und zu Großem bewegen“, sagt der 24-jährige Veldener. Während seines Präsenzdienstes in Schweden stellte er sich dann die Frage: „Wie kann ich meine Reichweite sinnvoll nutzen?“ Die Antwort: für eine saubere Umwelt.
Im Februar 2022 gründete Krainer die Plattform Planet Matters. Mit kurzen TikTok-Videos rund ums Müllsammeln baute er sich rasch eine globale Community auf. Inzwischen folgen ihm mehr als drei Millionen Menschen, seine Videos wurden über 33 Millionen Mal gelikt. Doch obwohl er viele erreichte, blieb die Aktion oft aus. Die Leute sahen zu – aber handelten nicht.
Planet Matters
Daher entwickelte Krainer eine eigene App und setzte dabei auf Gamification, also spielerische Elemente, um Menschen zum Mitmachen zu motivieren.
Planet Matters ist inzwischen in Österreich, Deutschland und der Schweiz verfügbar, soll aber bald weltweit nutzbar sein. „Mit der App kann man seinen eigenen Impact nachverfolgen, Gutes tun – und wird dafür auch noch belohnt“, erklärt Krainer, der zwei Mitarbeiter beschäftigt. Für jeden gesammelten Liter Müll gebe sogenannte „Coins“, die man später gegen Belohnungen wie Wertgutscheine eintauschen könne.
Was bringt es, auf diesem Planeten zu leben, ohne etwas Sinnvolles zu tun?
Felix Krainer
Planet MattersMüllsammeln als Teambuilding
Neben Privatpersonen richtet sich Planet Matters auch an Unternehmen, Schulen und Institutionen. Diese können Müllsammelaktionen als Teambuilding-Events organisieren. Über die App bilden sich Teams, deren Fortschritt man gemeinsam verfolgen kann – auch nach dem eigentlichen Event. Dabei wird nicht nur gesammelt: Die Teilnehmenden lernen auch, wie gesäubertes und geschreddertes Plastik wiederverwertet wird. Gesammeltem Hartplastik wird vor Ort mit einer Maschine neues Leben geschenkt. Schlüsselanhänger, Kreisel oder sogar ein Kamm können hergestellt werden. Der gesammelte Müll wird vor Ort getrennt, der Gemeinde übergeben und ordnungsgemäß entsorgt. Für sein Engagement wurde Krainer 2024 in die Forbes-Liste „30 unter 30“ aufgenommen.
Zwei Wochen lang wird Müll gesammelt
Gerade läuft zum zweiten Mal der große Frühjahrsputz von Planet Matters. Zwei Wochen lang tourt das Team durch Österreich, Deutschland und die Schweiz – an 14 Orten werden Müllsammelaktionen veranstaltet. Start war am 22. April in Wien.