Felix Krainer (rechts) hat weltweit eine Gemeinschaft mit der selben Mission: die Welt sauber zu halten.
Felix Krainer (rechts) hat weltweit eine Gemeinschaft mit der selben Mission: die Welt sauber zu halten. © Planet Matters
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Geschäft
mit der Umwelt

Von den Gipfeln des Himalayas bis zu den Tiefen des Atlantiks sammelt die Community von Planet Matters Müll.

29.04.2025 10:49 von Sarah Moser
Lesezeit 5 Minuten

Schon in der Schul­zeit begann Felix Krai­ner, The­men­sei­ten in sozia­len Netz­wer­ken auf­zu­bau­en – anfangs noch, um sich mit Koope­ra­tio­nen das Taschen­geld auf­zu­bes­sern. „Wenn Inhal­te gut auf­be­rei­tet sind, kann man Men­schen über Social Media errei­chen und zu Gro­ßem bewe­gen“, sagt der 24-jäh­ri­ge Vel­de­ner. Wäh­rend sei­nes Prä­senz­diens­tes in Schwe­den stell­te er sich dann die Fra­ge: „Wie kann ich mei­ne Reich­wei­te sinn­voll nut­zen?“ Die Ant­wort: für eine sau­be­re Umwelt.

Im Febru­ar 2022 grün­de­te Krai­ner die Platt­form Pla­net Mat­ters. Mit kur­zen Tik­Tok-Vide­os rund ums Müll­sam­meln bau­te er sich rasch eine glo­ba­le Com­mu­ni­ty auf. Inzwi­schen fol­gen ihm mehr als drei Mil­lio­nen Men­schen, sei­ne Vide­os wur­den über 33 Mil­lio­nen Mal gelikt. Doch obwohl er vie­le erreich­te, blieb die Akti­on oft aus. Die Leu­te sahen zu – aber han­del­ten nicht.

Pla­net Mat­tersButton Down

© Pla­net Mat­ters (3)

Daher ent­wi­ckel­te Krai­ner eine eige­ne App und setz­te dabei auf Gami­fi­ca­ti­on, also spie­le­ri­sche Ele­men­te, um Men­schen zum Mit­ma­chen zu moti­vie­ren.
Pla­net Mat­ters ist inzwi­schen in Öster­reich, Deutsch­land und der Schweiz ver­füg­bar, soll aber bald welt­weit nutz­bar sein. „Mit der App kann man sei­nen eige­nen Impact nach­ver­fol­gen, Gutes tun – und wird dafür auch noch belohnt“, erklärt Krai­ner, der zwei Mit­ar­bei­ter beschäf­tigt. Für jeden gesam­mel­ten Liter Müll gebe soge­nann­te „Coins“, die man spä­ter gegen Beloh­nun­gen wie Wert­gut­schei­ne ein­tau­schen kön­ne.

planet-matters-cleanup-felix-krainer-gründer © Pla­net Mat­ters

Was bringt es, auf die­sem Pla­ne­ten zu leben, ohne etwas Sinn­vol­les zu tun?Zitat Ende

Felix Krai­ner

Pla­net Mat­ters

Müll­sam­meln als Team­buil­ding

Neben Pri­vat­per­so­nen rich­tet sich Pla­net Mat­ters auch an Unter­neh­men, Schu­len und Insti­tu­tio­nen. Die­se kön­nen Müll­sam­mel­ak­tio­nen als Team­buil­ding-Events orga­ni­sie­ren. Über die App bil­den sich Teams, deren Fort­schritt man gemein­sam ver­fol­gen kann – auch nach dem eigent­li­chen Event. Dabei wird nicht nur gesam­melt: Die Teil­neh­men­den ler­nen auch, wie gesäu­ber­tes und geschred­der­tes Plas­tik wie­der­ver­wer­tet wird. Gesam­mel­tem Hart­plas­tik wird vor Ort mit einer Maschi­ne neu­es Leben geschenkt. Schlüs­sel­an­hän­ger, Krei­sel oder sogar ein Kamm kön­nen her­ge­stellt wer­den. Der gesam­mel­te Müll wird vor Ort getrennt, der Gemein­de über­ge­ben und ord­nungs­ge­mäß ent­sorgt. Für sein Enga­ge­ment wur­de Krai­ner 2024 in die For­bes-Lis­te „30 unter 30“ auf­ge­nom­men.

Zwei Wochen lang wird Müll gesam­melt

Gera­de läuft zum zwei­ten Mal der gro­ße Früh­jahrs­putz von Pla­net Mat­ters. Zwei Wochen lang tourt das Team durch Öster­reich, Deutsch­land und die Schweiz – an 14 Orten wer­den Müll­sam­mel­ak­tio­nen ver­an­stal­tet. Start war am 22. April in Wien.

Pla­net Mat­ters Clean Up 2024
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