Seit einem Jahr steht Peter Storfer an der Spitze der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Kärnten.
Seit einem Jahr steht Peter Storfer an der Spitze der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Kärnten. © WKK/PSB Media
Peter Storfer

Zwi­schen Kon­junk­tur­sor­gen und Zukunfts­vi­si­on

Im Interview zieht Peter Storfer eine persönliche Bilanz, spricht über Herausforderungen, prägende Erlebnisse und seine Vision für die Zukunft der Branche.

23.07.2025 08:45 von Birgit Sacherer
Lesezeit 3 Minuten

„Kärnt­ner Wirt­schaft“: Bli­cken wir zurück: Wie haben Sie Ihr ers­tes Jahr als Spar­ten­ob­mann erlebt?

Peter Stor­fer: Es war ein inten­si­ves, for­dern­des, aber auch unglaub­lich span­nen­des Jahr. Von Beginn an war klar, dass ich in sehr gro­ßen Fuß­stap­fen mei­nes Vor­gän­gers Klaus Kron­lech­ner tre­te. Gleich­zei­tig bot sich mir die Chan­ce, wirk­lich etwas zu bewe­gen. Die Viel­falt unse­rer Unter­neh­men hat mich fas­zi­niert, ich habe vie­le von ihnen besucht und mir ihre Sor­gen, aber auch ihre Wün­sche und Ideen ange­hört. Trotz aller Her­aus­for­de­run­gen erle­be ich ins­ge­samt enorm viel Opti­mis­mus und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein.

Gab es ein Schlüs­sel­er­leb­nis, das Ihren Blick auf die Bran­che ver­än­dert hat?

Ja, die Rei­se zur Eröff­nung des Hau­ses der Öster­rei­chi­schen Wirt­schaft in Brüs­sel. Dort wur­de mir so rich­tig bewusst, wie stark euro­päi­sche Ent­schei­dun­gen unse­ren All­tag beein­flus­sen. Ich hat­te die Gele­gen­heit, mit vie­len inter­na­tio­na­len Ver­tre­tern, dar­un­ter auch mit EU-Kom­mis­sar Magnus Brun­ner, ins Gespräch zu kom­men. Die­se Begeg­nun­gen haben mir gezeigt: Wir müs­sen Kärn­tens Inter­es­sen viel akti­ver in euro­päi­sche Pro­zes­se ein­brin­gen, wenn wir die Wett­be­werbs­fä­hig­keit sichern wol­len.

Wie beur­tei­len Sie aktu­ell die wirt­schaft­li­che Lage der Spar­te?

Die­se ist nach wie vor ange­spannt. Trotz einer leich­ten Stim­mungs­auf­hel­lung im zwei­ten Quar­tal 2025 bleibt die Situa­ti­on in vie­len Bran­chen schwie­rig. Der wirt­schaft­li­che Druck ist nach wie vor groß, wenn­gleich ein­zel­ne Licht­bli­cke Hoff­nung geben. Das gibt mir Zuver­sicht. Wir dür­fen nicht in eine Dau­er­kri­sen­hal­tung ver­fal­len.

Wel­che Maß­nah­men for­dern Sie von der Poli­tik?

Büro­kra­tie­ab­bau, spür­ba­re Steu­er­erleich­te­run­gen, Inves­ti­ti­ons­an­rei­ze und eine ech­te Fach­kräf­te­of­fen­si­ve, um die struk­tu­rel­len Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen. Beson­ders dring­lich ist dabei der Umgang mit dem demo­gra­fi­schen Wan­del, da künf­tig weni­ger jun­ge Men­schen in den Arbeits­markt ein­tre­ten als älte­re aus­schei­den. Die­ses Pro­blem wird das Hand­werk beson­ders stark tref­fen.

Was ist Ihre per­sön­li­che Visi­on für das Gewer­be und Hand­werk in Kärn­ten?

Ich sehe eine zukunfts­fit­te, inno­va­ti­ve Spar­te, die jun­gen Men­schen Per­spek­ti­ven bie­tet, ihre regio­na­le Stär­ke lebt und sich selbst­be­wusst auf Augen­hö­he mit Poli­tik und Gesell­schaft posi­tio­niert. Wenn wir gemein­sam gestal­ten, statt zu kla­gen, kön­nen wir viel errei­chen. Ich glau­be an unse­re Betrie­be und ich glau­be an die Zukunft des Hand­werks. Genau dafür set­ze ich mich mit gan­zer Kraft ein.

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