Forelle
trifft Vision
Eine kleine Oase der Erholung und des guten Geschmackes hat Michael Pöllinger mit der Forellenstation Prefelnig-Teich geschaffen.
In der Nähe des Bleistätter Moores, kurz vor dem Ossiacher See, gibt es seit dem vergangenen Jahr ein neuen Treffpunkt für Einheimische, Urlauber sowie Fischliebhaber: die Forellenstation Prefelnig-Teich. Verantwortlich für das Kleinod in Feldkirchen ist Michael Pöllinger. Dass er die Forellenstation übernahm und den Schritt in die Gastronomie wagte, sei dem Zufall geschuldet gewesen, denn eigentlich produziert und verkauft er handgeknüpfte Teppiche.
Lokal schon lange ins Auge gefasst
Das kleine Lokal am Teich habe er jedoch schon lange ins Auge gefasst und sich geschworen, wenn es einmal zu verpachten sei, werde er zuschlagen. „Als ich eines Nachts nicht schlafen konnte, sah ich online, dass das Lokal zu verpachten war. Ich habe nicht gezögert und bin am nächsten Morgen zum Besitzer gefahren und wir haben die Sache besiegelt.“ Erst danach habe er überlegt, wie er das Unternehmen aufbauen möchte. Dass sein Vorhaben Potenzial habe, habe er vom ersten Moment an gewusst. Nicht alle waren davon überzeugt, schließlich herrsche Fachkräftemangel und die Gastronomie sei kein einfaches Pflaster. Pöllinger nahm diese Aussagen jedoch als Motivation: „Ich möchte anderen Kollegen zeigen, dass die äußeren Einflüsse egal sind, wenn man eine Entscheidung getroffen hat, davon überzeugt ist und seinen Weg verfolgt.“
Pöllinger, der sich das Wissen über Fische durch Bücher und viele Reisen aneignete, baute die Terrasse sowie die Küche aus- und um. Er kaufte neue Möbel, suchte Mitarbeiter und Lieferanten und begann, sich auf die Eröffnung vorzubereiten.
Fische selber angeln
Vom ersten Tag an kamen viele Gäste, von denen einige zu Stammkunden wurden. Das Besondere an der Forellenstation: Wer möchte, kann die Fische selbst angeln. Angelruten und Köder werden vor Ort zur Verfügung gestellt – auch das eigene Equipment darf verwendet werden. Das sei vor allem bei Kindern und Urlaubern beliebt. Dem zweifachen Vater ist es ein Anliegen, Kindern zu zeigen, woher Lebensmittel kommen. Daher kooperiert der Gastronom auch mit Schulen und zeigt den Schülern, wie ein Fisch geangelt, ausgenommen und zubereitet wird, um ihnen den Wert von Lebensmitteln zu vermitteln.
Kleine Dinge machen den Unterschied
Eine weitere Besonderheit ist, dass sich Pöllinger immer wieder kleine Überraschungen ausdenkt. So wurden im vergangenen Jahr für die Motorradfahrer während der Harley-Parade Holz-Motorradständer mit dem Logo des Prefelnig-Teiches angefertigt. Diese konnten die Besucher nach ihrem Aufenthalt mitnehmen. Er setzt auch auf Kooperationen. So gibt es beispielsweise den „Teichwein“, der eigens für ihn abgefüllt wird.
Dieser Einsatz machte sich bezahlt: Die 120 Plätze des Lokals waren beinahe durchgehend ausgebucht und 38.000 Schritte pro Tag waren für den Gastronomen keine Seltenheit.
Der 45-Jährige startet am Muttertag in seine zweite Saison. Die Forellenstation ist an sechs Tagen in der Woche geöffnet, mittwochs ist Ruhetag. Reservierungen nimmt er bereits entgegen.
Feedback als Belohnung
Auf die Frage, was das Schönste an der Gastronomie sei, antwortete Pöllinger: „Das direkte Feedback der Gäste, die Bestätigung und dass mein Lokal so gut angenommen wird.“
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