Janine Wienhold entwick­elte gemeinsam mit ihrem Mann ein eigenes ERP-Sys­tem. Dieses bietet sie seit vergangenem Jahr mittelständischen Holzverarbeitern an.
Janine Wienhold entwick­elte gemeinsam mit ihrem Mann ein eigenes ERP-Sys­tem. Dieses bietet sie seit vergangenem Jahr mittelständischen Holzverarbeitern an. © KK/Wienhold
Janine Wienhold

ERP-Sys­tem
trifft auf Holz

Mit ihrem selbst entwick­elten ERP-System wollen Janine und Kevin Wienhold für mehr Effizienz in der mittelständischen Holzindustrie sorgen.

21.03.2025 09:45 von Christina Scherzer
Lesezeit 3 Minuten

Ein Pro­gramm, fünf Modu­le und vier Schrit­te zu mehr Effi­zi­enz: Das ist das Geschäfts­mo­dell von Jani­ne Wien­hold. Gemein­sam mit ihrem Mann Kevin hat sie im ver­gan­ge­nen Jahr ihr eige­nes Unter­neh­men in Ober­vel­lach gegrün­det. Mit „Wien­hold Deve­lo­p­ment“ bie­ten die gebür­ti­gen Deut­schen ein ERP-Sys­tem für mit­tel­stän­di­sche holz­ver­ar­bei­ten­de Betrie­be an. Das selbst entwi­ckelte Sys­tem „The­mis“ decke alle Unter­neh­mens­be­rei­che ab – vom Ver­trieb über die Pro­duk­ti­on bis hin zu Per­so­nal­we­sen, Mate­ri­al­wirt­schaft und Finan­zen. „Unser Sys­tem ent­wi­ckelt sich mit den Kun­den, da es auf deren spe­zi­fi­sche Bedürf­nis­se zuge­schnit­ten wird“, erklärt die Ein­stei­ge­rin.

Kom­plett­lö­sun­gen anbie­ten

Ihr Geschäfts­mo­dell basiert dabei auf einem Vier-Schrit­te-Kon­zept: Ana­ly­se, tech­ni­sche Umset­zung, Mit­ar­bei­ter­schu­lung sowie War­tung und Sup­port. „Wir haben die Berei­che so auf­ge­teilt, dass jeder sei­ne Fähig­kei­ten opti­mal ein­brin­gen kann“, so Wien­hold. Wäh­rend die Jung­un­ter­neh­me­rin die Aus­gang­la­ge der Kun­den ana­ly­siert und die Schu­lun­gen über­nimmt, passt ihr Mann das Sys­tem indi­vi­du­ell an und ist für den tech­ni­schen Sup­port sowie die War­tung zustän­dig. Das Ziel von „Wien­hold Deve­lo­p­ment“ ist es, mit dem ERP-Sys­­tem eine Kom­plett­lö­sung für holz­ver­ar­bei­ten­de Betrie­be anzu­bie­ten. „Den Satz ‚Das kann das Pro­gramm nicht‘ soll es nicht mehr geben.“

ERP-Sys­tem

Ein Enter­pri­se-Resour­ce-Plan­ning-Sys­tem (ERP-Sys­tem) ist ein Soft­ware­sys­tem, das Unter­neh­men bei zen­tra­len Geschäfts­pro­zes­sen unter­stützt. Die ein­zel­nen Berei­che sind über eine gemein­sa­me Daten­ba­sis mit­ein­an­der ver­bun­den.

Bran­chen-Erfah­rung durch Tisch­ler­leh­re

Der Grund, war­um sie sich auf die­se Bran­che spe­zia­li­siert haben, lie­ge in der Erfah­rung der 36-Jäh­ri­gen. Bevor es Wien­hold nach Kärn­ten zog, leb­te sie zehn Jah­re lang in Süd­ti­rol. Dort mach­te sie eine Leh­re zur Tisch­le­rin, in der sie bereits neben­bei für den Ein­kauf und die Pro­zess- sowie Ablauf­op­ti­mie­rung zustän­dig war. Spä­ter war sie auch in einem ande­ren Unter­neh­men im Ein­kauf tätig. Auf­grund ihrer Erfah­run­gen mit „chao­ti­schen“ Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren kam die Unter­neh­me­rin schließ­lich auf die Idee, ein eige­nes ERP-Sys­tem auf den Markt zu brin­gen.

Doch bevor sie ihr Unter­neh­men grün­de­te, wur­de ein Jahr lang geplant, ent­wi­ckelt und am Busi­ness­plan gefeilt. Der Weg in die Selbst­stän­dig­keit war den­noch nicht ohne Her­aus­for­de­run­gen. Vor allem die Finan­zie­rung und der Ver­trieb stell­ten damals wie heu­te Hür­den dar. „Alles kos­tet erst ein­mal Geld, bevor es wie­der her­ein­kommt“, erzählt Wien­hold. Ande­ren Grün­dern rät sie des­halb, „nicht alles allei­ne machen zu wol­len, denn alles kann man nicht kön­nen“. Ihre Plä­ne für die Zukunft: „Ich habe vie­le Ideen im Kopf, die aber noch nicht alle spruch­reif sind.“

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