ERP-System
trifft auf Holz
Mit ihrem selbst entwickelten ERP-System wollen Janine und Kevin Wienhold für mehr Effizienz in der mittelständischen Holzindustrie sorgen.
Ein Programm, fünf Module und vier Schritte zu mehr Effizienz: Das ist das Geschäftsmodell von Janine Wienhold. Gemeinsam mit ihrem Mann Kevin hat sie im vergangenen Jahr ihr eigenes Unternehmen in Obervellach gegründet. Mit „Wienhold Development“ bieten die gebürtigen Deutschen ein ERP-System für mittelständische holzverarbeitende Betriebe an. Das selbst entwickelte System „Themis“ decke alle Unternehmensbereiche ab – vom Vertrieb über die Produktion bis hin zu Personalwesen, Materialwirtschaft und Finanzen. „Unser System entwickelt sich mit den Kunden, da es auf deren spezifische Bedürfnisse zugeschnitten wird“, erklärt die Einsteigerin.
Komplettlösungen anbieten
Ihr Geschäftsmodell basiert dabei auf einem Vier-Schritte-Konzept: Analyse, technische Umsetzung, Mitarbeiterschulung sowie Wartung und Support. „Wir haben die Bereiche so aufgeteilt, dass jeder seine Fähigkeiten optimal einbringen kann“, so Wienhold. Während die Jungunternehmerin die Ausganglage der Kunden analysiert und die Schulungen übernimmt, passt ihr Mann das System individuell an und ist für den technischen Support sowie die Wartung zuständig. Das Ziel von „Wienhold Development“ ist es, mit dem ERP-System eine Komplettlösung für holzverarbeitende Betriebe anzubieten. „Den Satz ‚Das kann das Programm nicht‘ soll es nicht mehr geben.“
Ein Enterprise-Resource-Planning-System (ERP-System) ist ein Softwaresystem, das Unternehmen bei zentralen Geschäftsprozessen unterstützt. Die einzelnen Bereiche sind über eine gemeinsame Datenbasis miteinander verbunden.
Branchen-Erfahrung durch Tischlerlehre
Der Grund, warum sie sich auf diese Branche spezialisiert haben, liege in der Erfahrung der 36-Jährigen. Bevor es Wienhold nach Kärnten zog, lebte sie zehn Jahre lang in Südtirol. Dort machte sie eine Lehre zur Tischlerin, in der sie bereits nebenbei für den Einkauf und die Prozess- sowie Ablaufoptimierung zuständig war. Später war sie auch in einem anderen Unternehmen im Einkauf tätig. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit „chaotischen“ Organisationsstrukturen kam die Unternehmerin schließlich auf die Idee, ein eigenes ERP-System auf den Markt zu bringen.
Doch bevor sie ihr Unternehmen gründete, wurde ein Jahr lang geplant, entwickelt und am Businessplan gefeilt. Der Weg in die Selbstständigkeit war dennoch nicht ohne Herausforderungen. Vor allem die Finanzierung und der Vertrieb stellten damals wie heute Hürden dar. „Alles kostet erst einmal Geld, bevor es wieder hereinkommt“, erzählt Wienhold. Anderen Gründern rät sie deshalb, „nicht alles alleine machen zu wollen, denn alles kann man nicht können“. Ihre Pläne für die Zukunft: „Ich habe viele Ideen im Kopf, die aber noch nicht alle spruchreif sind.“
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