Ein Familienbetrieb in Frauenhand
Von der Schmiede zum Autohaus: Vor 56 Jahren begann die Geschichte des Autohauses Tuppinger in Spittal an der Drau.
Eine alte Militärschmiede und ein Startkapital von 5000 Schilling – mehr brauchten Peter und Edith Tuppinger nicht, um ihr eigenes Autohaus in Spittal an der Drau zu gründen. Nach Jahren des Aufbaus und zwei Übersiedelungen ist das heutige Autohaus Tuppinger Partner von drei namhaften Automarken und bietet neben dem Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen auch Service und Reparaturen an. Seit 22 Jahren liegt die Geschäftsführung in den Händen von Tochter Elke Lerchster-Tuppinger. Gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Lerchster führt sie den Familienbetrieb, in dem mit Sohn Peter und Tochter Iris bereits die dritte Generation mit anpackt.
Zur Familie zählt Lerchster-Tuppinger auch ihr 34-köpfiges Team: „Trotz der fordernden Zeiten versuchen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter einzugehen“, so die Seebodnerin. Das wirke sich positiv auf ihre Mannschaft aus. 30‑, 40- oder sogar 45-jährige Dienstjubiläen seien im Spittaler Betrieb daher keine Seltenheit. „Einige unserer Mitarbeiter sind von der Lehre bis zur Pension bei uns“, freut sich die Unternehmerin.
Einblicke
Frauenpower in einer Männerdomäne
Generell liege der 56-Jährigen die Ausbildung junger Fachkräfte von morgen am Herzen. So haben 80 Prozent der heutigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Lehre im Familienbetrieb absolviert. Besonders stolz ist Lerchster-Tuppinger darauf, dass sich immer mehr Mädchen für Schraubenschlüssel, Ölfilter und Zündkerzen entscheiden: „Ich brenne dafür, dass auch Mädels diesen Beruf lernen. Derzeit haben wir zwei weibliche Lehrlinge im Team.“
Auch die Unternehmerin hat den Beruf der Kfz-Mechanikerin erlernt, was sich damals nicht immer als einfach herausstellte. „Es war nicht so, dass man als Frau in einem Männerberuf willkommen war. Auch wenn es für mich nicht immer leicht war, habe ich dabei aber fürs Leben gelernt“, blickt sie zurück. Auf die Lehre folgte dann noch die Meisterprüfung, die die damals 21-Jährige zur jüngsten Kfz-Mechaniker-Meisterin in Kärnten machte.
Ich brenne dafür, dass auch Mädels diesen Beruf lernen.
Elke Lerchster-Tuppinger
Geschäftsführerin Autohaus TuppingerAuf Weiterbildung setzt die Geschäftsführerin nun auch bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Die Schnelllebigkeit und die technische Entwicklung sind rasant gestiegen. Umso wichtiger ist es, unser Team immer auf dem neuesten Stand zu halten.“ Schulungen und Weiterbildungen stehen beim Autohaus Tuppinger daher regelmäßig auf dem Programm.
Autopreise steigen, Kunden sparen
Was bei den Kunden auf dem Pogramm steht, sind Mittelklasse-Autos, bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. „Die Leute sind sparsamer geworden und behalten ihre Autos länger“, so Lerchster-Tuppinger. Durch aktuelle Entwicklungen und neue Auflagen seien die Autopreise enorm gestiegen. „Was früher eine ‚günstige‘ Nebenmarke war, verkauft sich heute am besten.“
- 1968 gründeten Peter und Edith Tuppinger das gleichnamige Autohaus in Spittal an der Drau. Mit 5000 Schilling kauften sie Werkzeuge und die ersten Fahrzeuge.
- 1969 erhielt der Betrieb den ersten Werkvertrag mit der Marke Renault.
- Aus Platzmangel wurde 1971 ein Teil der alten Molkerei zum neuen Firmensitz umgebaut.
- 1985 trat Tochter Elke Lerchster-Tuppinger in das Familienunternehmen ein.
- Im Osten von Spittal wurde im Jahr 1991 der neue und bis heute bestehendeFirmenstandort errichtet. Dieser wurde 1995 eröffnet.