Wenn Fehler auch
positive Seiten haben
Fehler passieren und sind menschlich. Deshalb sollten auch Unternehmer offen über Rückschläge und Ungeplantes sprechen.
Ein Tippfehler im Newsletter. Ein Missverständnis im Briefing. Produktentwicklung auf eigenen Annahmen anstatt auf Kundenbedürfnissen. Keine Unternehmerin und kein Unternehmer ist vor Fehlern oder Rückschlägen gefeit. Aber niemand will es zugeben und nur wenige sprechen offen darüber. Das rührt daher, dass bereits in der Schule Fehler bestraft und immer nur Erfolgsgeschichten ins öffentliche Rampenlicht gestellt werden.
Fehler zuzugeben, fällt schwer
Führungskräfte predigen, wie wichtig eine wertschätzende Fehlerkultur ist, allerdings tun sich die meisten nach wie vor schwer, selbst damit umzugehen. Das unterstreicht der „Fehlerkultur Report 2023“ der deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Darin gaben 64 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass sie Fehler in der Vergangenheit nicht oder nur teilweise angesprochen haben. Die Gründe: Sorge vor Karrierenachteilen und Angst vor dem Jobverlust.
Experimente fördern
Dabei kann gerade das Zugeben eigener Fehler als Chefin oder Chef vorbildgebend sein. Genauso wie das direkte Beheben oder die Ermutigung zu einem regelmäßigen Austausch. Wer in seinem Betrieb zum Beispiel durch Vergütungssysteme Experimente fördert, Fehler nicht bestraft oder mit modernen Methoden wie „Design Thinking“ im Team neue Ideen oder Prototypen entwickeln lässt, schafft damit gute Voraussetzungen für einen produktiven Umgang.
Eine gute Fehlerkultur hat langfristig auch einen starken Einfluss auf die Profitabilität eines Unternehmens und die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen. Dafür braucht es nur eines: Fehler zugeben, korrigieren, kommunizieren, daraus lernen und sich ruhig mehr trauen.