
„Ständige Kontrolle führt sicher nicht zum Erfolg“
PCS-Geschäftsführer Jan Bürger spricht im Interview unter anderem über die größten Gefahren für das Unternehmertum.
„Kärntner Wirtschaft“: Was macht erfolgreich gelebtes Unternehmertum aus?
Jan Bürger: Ganz wichtig ist Respekt vor den Mitarbeitern zu haben, über Ziele zu arbeiten und Sinn zu vermitteln. Mitarbeiter sollen klar wissen, was sie tun und selbstständig ihre Themen lösen. Ständige Kontrolle führt sicher nicht zum Erfolg.
Warum sind Unternehmerpersönlichkeiten wichtig für das Land?
Wo kommt der ganze Wohlstand her, wenn nicht von den Unternehmen?
Für welche Werte hat ein gestandenes Unternehmen zu stehen?
Zusammenhalt, Verantwortung für die Mitarbeiter, Rücksicht, Respekt, die Entwicklung der Mitarbeiter fördern und für sie da sein, wenn es ihnen schlecht geht.
Wie bringen Sie sich in der Region ein?
Wir arbeiten mit Fachhochschulen, Universitäten und Schulen zusammen und versuchen, dort einen Input zu geben, wie man junge Menschen besser auf das Berufsleben vorbereiten kann. In Österreich haben wir durch die duale Ausbildung eine super Basis, wir müssen aber auch etwas daraus machen.
Werden Rolle und Bedeutung des Unternehmertums auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen?
Ich befürchte, dass wir eher in einer Phase sind, in der es Extrempositionen gibt: Die Unternehmerposition und die, die den Staat als Vollversorger sehen. Hier braucht es einen realistischen Mittelweg.
Mein Wunsch an die politischen Entscheidungsträger …
… übernehmt Verantwortung!
Was sind die größten Gefahren für das Unternehmertum?
Die Bürokratie in Europa. Ich habe Sorge, dass Europa unter die Räder kommt, weil wir zu langsam und zu bürokratisch sind und uns auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen.
Im nächsten Unternehmerleben würde ich …
… eigentlich nichts ändern. Ich bin dankbar für alle Möglichkeiten, die ich bekommen habe und dass ich Lehrgeld gezahlt habe, war nötig für alles, was danach gekommen ist.