Unser Gehirn und seine Funktionen sind essenziell für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Besonders im Urlaub möchten viele „abschalten“. Was bedeutet das?
Unser Gehirn und seine Funktionen sind essenziell für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Besonders im Urlaub möchten viele „abschalten“. Was bedeutet das? © Adobe Stock/New Africa
Abschalten im Urlaub

Ruhe für die
grau­en Zel­len

Besonders in der Urlaubszeit sehnen sich viele danach, „abschalten“ zu können. Doch was heißt das und wie schaffen wir wirklich Entspannung?

01.08.2025 07:31 von Johannes Moser
Lesezeit 5 Minuten

Um unse­ren Denk­ap­pa­rat kur­sie­ren vie­le Mythen, die beson­ders in der Feri­en­zeit wie­der her­vor­ge­kramt wer­den: Das Gehirn sei ein lee­rer Akku, den man im Urlaub wie­der auf­la­den müs­se. Oder ein Mus­kel, der sich ent­span­nen soll­te. „Falsch“, sagt bei­spiels­wei­se der deut­sche Wis­sen­schaft­ler, Psych­ia­ter und Neu­ro­lo­ge Vol­ker Busch anläss­lich des „Welt­tags des Gehirns“ am 22. Juli. „Unser Gehirn läuft immer, egal ob wir an kom­pli­zier­ten Kon­zep­ten arbei­ten oder auf der Couch lie­gen. Das Den­ken selbst ver­braucht kaum mehr Ener­gie als pas­si­ves Dösen. Und auch Ver­span­nun­gen kann das Gehirn nicht haben – es ist schließ­lich kein Mus­kel.“

Neue Erleb­nis­se sor­gen für Ent­span­nung

Der Pod­cas­ter und Wis­sen­schafts­ver­mitt­ler spricht davon, dass neue Erleb­nis­se unse­ren Denk­ap­pa­rat viel mehr ent­span­nen als Pas­si­vi­tät. Auf eine Nach­fra­ge bei Kärnt­ner Unter­neh­men ergibt sich ein ähn­li­ches Bild. So ist Sport für vie­le eine geeig­ne­te Metho­de, um sprich­wört­lich den Kopf frei­zu­be­kom­men. Auch die Natur und „Ruhe­inseln im All­tag“ hel­fen dabei, dem Gehirn eine kur­ze Aus­zeit zu gön­nen, damit es im All­tag wie­der unter­neh­me­ri­sche Krea­ti­vi­tät ent­fal­ten kann.

Stim­men aus der Wirt­schaft

Aus­gleich im Sport

„Als Video­pro­du­zent und Kame­ra­mann bin ich viel unter­wegs. Mei­nen Aus­gleich zu vie­len Stun­den im Auto fin­de ich als Tri­ath­let im Sport und in der Akti­vi­tät. So ver­su­che ich als Mor­gen­rou­ti­ne eine Stun­de schwim­men zu gehen. Mei­ne Frau teilt mei­ne Lei­den­schaft und so sind gemein­sa­me Lauf­ein­hei­ten auch immer Qua­li­ty Time zu zweit.“

Chris­toph Grün

Beruf als Kraft­quel­le

„Aus mei­ner Erfah­rung beginnt Ent­span­nung sel­ten im Urlaub, son­dern dort, wo man erkennt, was einen im All­tag erschöpft. Als See­len­coach und psy­cho­lo­gi­sche Bera­te­rin betrach­te ich sowohl die Din­ge, die erschöp­fen als auch jene, die posi­tiv näh­ren. Ich selbst habe das Glück, kei­ne Ent­span­nung ‚zu brau­chen‘, weil mein beruf­li­cher All­tag mei­ne Kraft- und Inspi­ra­ti­ons­quel­le ist.“

Andrea Hofer

Klei­ne Ruhe­inseln fin­den

„Gera­de jetzt in der Hoch­sai­son ist es natur­ge­mäß nicht so ein­fach, im All­tag Erho­lung zu fin­den. Trotz­dem fin­den wir beim Malt­scha­cher See­wirt immer wie­der klei­ne Ruhe­inseln. Wir schät­zen die Kraft die­ses beson­de­ren Ortes, an dem wir leben und arbei­ten dür­fen. Unser Team und unse­re Fami­lie geben uns Halt – und manch­mal schwappt auch die Ent­span­nung und gute Lau­ne unse­rer Gäs­te über.“

Mat­thi­as Spieß und Jen­ni­fer O’Connor

Bewe­gung in der Natur

„Mein Aus­gleich ist vor allem die Bewe­gung im Frei­en. Hier bie­tet Kärn­ten mit sei­ner Natur natür­lich opti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen. In der war­men Jah­res­zeit sieht man mich vor allem am Rad: Ein­kli­cken, los­ra­deln – und schon star­tet die Ent­span­nung. Wäh­rend die Renn­rad­stre­cken bei uns geni­al sind, hat Kärn­ten jedoch vor allem beim Moun­tain­bi­ken noch ein paar Haus­auf­ga­ben zu erle­di­gen, um sein Poten­zi­al voll aus­nüt­zen zu kön­nen.“

Ste­fan Kog­ler
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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 14/25 erschie­nen.
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