Verbreiten Kärntner Mundart auf Bio-Textilien: Claudia Mack und ­Thomas Holzer.
Verbreiten Kärntner Mundart auf Bio-Textilien: Claudia Mack und ­Thomas Holzer. © KK/Peter Just
Dialekt Design

Mund­art auf
Bio-Tex­ti­li­en

Claudia Mack und Thomas Holzer schaffen mit ihrem Unternehmen „Dialekt ­Design“ textile Kärntner Identität mit grünem Anstrich.

21.10.2025 10:35 - Update am: 23.10.2025 07:40 von Johannes Moser
Lesezeit 2 Minuten

„Gemüt­lich, herz­lich und char­mant“: So beschrei­ben die Öster­rei­cher bei Umfra­gen regel­mä­ßig den Kärnt­ner Dia­lekt und hie­ven ihn in der Beliebt­heit ger­ne auf den ers­ten Platz. Es lohnt sich also, die Mund­art aus Öster­reichs Süden zu bewah­ren. „Wir möch­ten mit unse­ren Tex­ti­li­en zum Schmun­zeln anre­gen und dazu bei­tra­gen, dass Dia­lekt­wör­ter nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten“, erzählt Tho­mas Hol­zer, der gemein­sam mit sei­ner Part­ne­rin im Jahr 2022 das Unter­neh­men „Dia­lekt-Design“ grün­de­te. Unter die­sem Label ver­kau­fen sie T‑Shirts, Hoo­dies, Turn­beu­tel und ande­re Tex­ti­li­en aus Bio-Baum­wol­le. Inspi­ra­ti­on holen sich die bei­den Krea­ti­ven aus Mund­art­wör­ter­bü­chern genau­so wie aus dem All­tag. „Wenn uns ein lus­ti­ges Dia­lekt­wort unter­kommt, zücken wir sofort den Notiz­block“, sagt Mack.

Grü­ne Pro­duk­ti­on

Bei der Aus­wahl des Pro­duk­ti­ons­part­ners wur­den die Fer­la­cher direkt in der Büch­sen­ma­cher­stadt, näm­lich beim Werbetechnik­unternehmen „Grois­ar­tig“ fün­dig. Hol­zer: „Wir ver­trei­ben aus­schließ­lich Pro­duk­te in Bio-Baum­wol­le, die erst nach Ein­lan­gen der Bestel­lung bedruckt und wei­ter­ver­ar­bei­tet wer­den. Somit wer­den auch kei­ne Res­sour­cen durch die Erhal­tung eines gro­ßen Lagers ver­braucht.“

Ver­sen­det wer­den Hoo­dies, T‑Shirts, Baby­klei­dung und vie­les mehr CO2-neu­tral mit der Post. Zusätz­lich wer­den die ori­gi­nel­len Stü­cke aus­schließ­lich in Papier­ku­verts und Kar­tons ver­packt, sodass kein Plas­tik­müll anfällt. „Für uns wäre es schlicht­weg Eti­ket­ten­schwin­del, wenn wir einer­seits mit unse­ren Pro­duk­ten regio­na­le Iden­ti­tät erhal­ten möch­ten und ande­rer­seits Tex­ti­li­en aus Bil­lig­pro­duk­ti­on in Asi­en bezie­hen wür­den“, sind sich Mack und Hol­zer einig.

Ein Stück Kul­tur

Die Pro­duk­te von Dia­lekt Design sol­len vor allem als Geschenks­idee Spaß machen. „Vie­le schrei­ben uns, dass sie end­lich ein Wort aus ihrer Kind­heit wie­der­ge­fun­den haben“, erzählt Hol­zer. Er sieht den Dia­lekt als ein wich­ti­ges Stück Kul­tur, dass nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten darf. „Und wo funk­tio­niert das bes­ser als auf unse­rer Brust?“ Das Label soll die Brü­cke von Dia­lekt­wör­tern zur Gegen­wart schla­gen und genau­so zum Nach­den­ken anre­gen wie ein Lächeln ins Gesicht des Gegen­übers zau­bern. Und gera­de letz­te­res dürf­te mit Aus­drü­cken wie „Sem­pa­häfn“, „Schlom­pa­tatsch“ oder „Pot­scha­te“ gelin­gen.

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