Mit
Strategie zum Finanzziel
Unternehmerin und Steuerberaterin Christiane Holzinger über finanzielle Zielsetzung, strukturiertes Investieren und das richtige Money Mindset.
Christiane Holzingers Blick auf Zahlen ist nie nur technisch. Wichtig ist ihr die Gründerberatung sowie der bewusste Umgang mit Geld. Denn: Wie wir mit finanziellen Ressourcen umgehen, beginnt nicht erst im Berufsleben, sondern häufig viel früher.
Spielerischer Umgang
Holzinger stammt selbst aus einer Unternehmerfamilie – Geld war dort kein Tabuthema. „Wir mussten immer einen Beitrag leisten und mit uns wurde immer offen über Finanzen gesprochen.“ Erste Strategien lernte sie spielerisch, etwa durch das Brettspiel DKT – ein Zugang, den sie bis heute schätzt.
Dieser offene Zugang bildet auch die Grundlage für ihr Verständnis von Money Mindset – also der inneren Haltung zum Thema Geld. Für Holzinger bedeutet das:
• Sich ehrlich mit den eigenen finanziellen Überzeugungen auseinandersetzen.
• Den Umgang mit Geld bewusst gestalten – aktiv statt passiv.
• Finanzen nicht nur verwalten, sondern gezielt investieren.
• Transparenz über die eigene finanzielle Lage schaffen.
• Risiken eingehen – aber mit Bedacht und Strategie.
Ziele und Wünsche unterscheiden
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sei es entscheidend, langfristig zu denken – statt nur kurzfristige Ausgaben zu optimieren. Wer Ziele hat, könne gezielt darauf hinarbeiten. Dabei rät Holzinger, Wünsche und echte Ziele klar zu unterscheiden: „Wie genau stelle ich mir mein Ziel vor?“
Ein bewährtes Mittel sei dabei das SMART-Modell: Ziele sollen spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Ergänzend empfiehlt sie regelmäßige Finanztermine, um Struktur und Bewusstsein zu schaffen.
Sparen oder investieren?
Sobald Ziele formuliert sind, soll man sich die nächste Frage stellen: Sparen oder investieren?
Sparen bedeutet, Geld beiseitezulegen, meist für einen konkreten Zweck. Investieren hingegen zielt darauf ab, Geld zu vermehren, etwa durch Wertsteigerung oder Zinsen. Beides sei wichtig aber mit unterschiedlichem Fokus.
Ein praktischer Einstieg sei die 50:30:20-Regel:
• 50 Prozent für Grundbedürfnisse
• 30 Prozent für persönliche Wünsche
• 20 Prozent für Sparen und Investieren
Diese Regel sorge für klare Strukturen und lasse sich flexibel anpassen. Wer früh damit beginne, verschaffe sich langfristig mehr Spielraum für Investitionen.
Der Schlüssel liegt für sie im Tun, nicht im Theoretisieren: „Nicht nur alles in der Theorie studieren, sondern ins Tun kommen.“ Das gelte auch für die konkrete Zukunftsplanung.
In Zukunft investieren
Investitionen in die eigene Zukunft können unterschiedlich aussehen:
• Ziele in konkrete Finanzziele übersetzen
• Finanzierung von Eigentum, etwa einer Wohnung
• Gespräche mit Bank oder Versicherung aktiv führen
• Mit Sonderzahlungen strategisch umgehen
• Zwischen kurzfristiger und langfristiger Veranlagung unterscheiden
• Betriebliche Altersvorsorge steuerlich optimieren
• Und nicht zuletzt: Den Notgroschen nicht vergessen
Bewusster Umgang führt zum Erfolg
Holzingers Fazit: Unternehmerischer Mut ist eine Haltung. Und wer bewusst mit Zeit und Geld umgehe, investiere nicht nur in Projekte, sondern vor allem in sich selbst.
Christiane Holzinger ist Steuerberaterin, Unternehmerin und Gründerin der „360 Grad Business Planer“. Seit 2010 begleitet sie Unternehmen auf ihrem finanziellen Weg und das mit einem umfassenden Leistungsspektrum: Von Steuerberatung über Controlling-Tools bis hin zu alternativen Finanzierungsstrategien.