Alexandra Blaßnig mit ihrem Sortiment an duftenden Kerzen – alle werden per Hand produziert, der ­knisternde Holzdocht kommt aus den Kärntner Wäldern.
Alexandra Blaßnig mit ihrem Sortiment an duftenden Kerzen – alle werden per Hand produziert, der ­knisternde Holzdocht kommt aus den Kärntner Wäldern. © Anita Arneitz
Knisterglas

Duft­ker­zen hand­ge­macht

Alexandra Blaßnig aus Keutschach wagte mit Knisterglas den Schritt in die Selbstständigkeit, um damit ihre nachhaltigen Werte zu leben.

09.10.2025 07:20 von Anita Arneitz
Lesezeit 4 Minuten

Raus aus dem Nebel, rein in die gemüt­li­che Wohl­fühl­pra­xis der Heil­mas­sa­ge. Aber inner­halb von Sekun­den sticht der inten­si­ve Duft in die Nase und Kopf­weh setzt ein. So gehe es vie­len mit den han­dels­üb­li­chen Duft­ker­zen. Alex­an­dra Blaß­nig gehör­te dazu. Die Heil­mas­seu­rin aus Keutschach begann daher wäh­rend ihrer Aus­bil­dung an Ker­zen zu tüf­teln, die gut duf­ten und gut ver­träg­lich sind. „Bereits in mei­ner Aus­bil­dung zur Heil­mas­seu­rin habe ich mich 2023 mit Knis­ter­glas selbst­stän­dig gemacht“, erzählt die 26-Jäh­ri­ge, die die HTL für Innen­ar­chi­tek­tur in Vil­lach absol­vier­te und eini­ge Jah­re in einem Pla­nungs­bü­ro arbei­te­te. „Des­halb ist mir ein coo­les Design genau­so wich­tig wie Nach­hal­tig­keit. Ich möch­te kei­ne Kom­pro­mis­se machen, nur weil ich mei­ne Wer­te ver­tre­te und mit Knis­ter­glas hat sich für mich ein neu­er Raum geöff­net.“ Neben der Her­stel­lung und dem Ver­kauf der Ker­zen bie­tet die Jung­un­ter­neh­me­rin auch Work­shops und Retre­ats an.

Web­shop, Märk­te und Events

Pro­du­ziert wird mit­hil­fe von Fami­lie und Freun­den. An einem Pro­duk­ti­ons­tag schafft das Team um die 300 Ker­zen, ver­kauft wird haupt­säch­lich über den eige­nen Web­shop sowie auf aus­ge­such­ten Events oder Märk­ten. Zusätz­lich wer­den Auf­trä­ge für Firmen­events oder Fei­er­lich­kei­ten wie Hoch­zei­ten über­nom­men.

Das Stan­dard­sor­ti­ment umfasst neun Düf­te, dazu kom­men immer zwei bis drei sai­so­na­le Edi­tio­nen. Die Glä­ser, das in Deutsch­land pro­du­zier­te Raps-Wachs und die Duft­öle wer­den zuge­kauft. Die lee­ren Glä­ser kön­nen auch zurück­ge­ben und wie­der befüllt wer­den. Den Holz­docht, der beim Abbren­nen leicht knis­tert wie ein Lager­feu­er, hat Blaß­nig gemein­sam mit ihrem Part­ner, der Tisch­ler ist, ent­wi­ckelt. „Wir kau­fen beim loka­len Holz­händ­ler ein und fer­ti­gen die Holz­doch­te selbst, die in unse­ren Glä­sern rück­stands­los abbren­nen.“

© Ani­ta Arn­eitz (3)

Mut wird immer belohnt

Einer der größ­ten Lern­mo­men­te für sie in der Selbst­stän­dig­keit war, selbst in das Ver­trau­en zu gehen. „Für das Mate­ri­al wer­den schnell mal ein paar tau­send Euro abge­bucht, da ist aber noch nichts pro­du­ziert oder ver­kauft. Das war eine Her­aus­for­de­rung. Aber Mut wird immer belohnt. Ich habe gelernt zu sagen, ich will das und ich mache das jetzt.“

Ihr Tipp für ande­re Selbst­stän­di­ge: „Sucht euch Räu­me und Men­schen, die schon da sind, wo man sel­ber hin will. Das ist super wich­tig, dass man sich mit einem Umfeld umgibt, das einen bestä­tigt und posi­ti­ven Rücken­wind gibt.“ Mit dem Wech­sel vom Ange­stell­ten­ver­hält­nis in die Selbst­stän­dig­keit ver­än­de­re sich vie­les, Ängs­te und Zwei­fel kom­men hoch. „Die­se soll­ten aber nicht stän­dig bestä­tigt, son­dern der Fokus nach vor­ne gerich­tet wer­den.“

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