Duftkerzen handgemacht
Alexandra Blaßnig aus Keutschach wagte mit Knisterglas den Schritt in die Selbstständigkeit, um damit ihre nachhaltigen Werte zu leben.
Raus aus dem Nebel, rein in die gemütliche Wohlfühlpraxis der Heilmassage. Aber innerhalb von Sekunden sticht der intensive Duft in die Nase und Kopfweh setzt ein. So gehe es vielen mit den handelsüblichen Duftkerzen. Alexandra Blaßnig gehörte dazu. Die Heilmasseurin aus Keutschach begann daher während ihrer Ausbildung an Kerzen zu tüfteln, die gut duften und gut verträglich sind. „Bereits in meiner Ausbildung zur Heilmasseurin habe ich mich 2023 mit Knisterglas selbstständig gemacht“, erzählt die 26-Jährige, die die HTL für Innenarchitektur in Villach absolvierte und einige Jahre in einem Planungsbüro arbeitete. „Deshalb ist mir ein cooles Design genauso wichtig wie Nachhaltigkeit. Ich möchte keine Kompromisse machen, nur weil ich meine Werte vertrete und mit Knisterglas hat sich für mich ein neuer Raum geöffnet.“ Neben der Herstellung und dem Verkauf der Kerzen bietet die Jungunternehmerin auch Workshops und Retreats an.
Webshop, Märkte und Events
Produziert wird mithilfe von Familie und Freunden. An einem Produktionstag schafft das Team um die 300 Kerzen, verkauft wird hauptsächlich über den eigenen Webshop sowie auf ausgesuchten Events oder Märkten. Zusätzlich werden Aufträge für Firmenevents oder Feierlichkeiten wie Hochzeiten übernommen.
Das Standardsortiment umfasst neun Düfte, dazu kommen immer zwei bis drei saisonale Editionen. Die Gläser, das in Deutschland produzierte Raps-Wachs und die Duftöle werden zugekauft. Die leeren Gläser können auch zurückgeben und wieder befüllt werden. Den Holzdocht, der beim Abbrennen leicht knistert wie ein Lagerfeuer, hat Blaßnig gemeinsam mit ihrem Partner, der Tischler ist, entwickelt. „Wir kaufen beim lokalen Holzhändler ein und fertigen die Holzdochte selbst, die in unseren Gläsern rückstandslos abbrennen.“
Mut wird immer belohnt
Einer der größten Lernmomente für sie in der Selbstständigkeit war, selbst in das Vertrauen zu gehen. „Für das Material werden schnell mal ein paar tausend Euro abgebucht, da ist aber noch nichts produziert oder verkauft. Das war eine Herausforderung. Aber Mut wird immer belohnt. Ich habe gelernt zu sagen, ich will das und ich mache das jetzt.“
Ihr Tipp für andere Selbstständige: „Sucht euch Räume und Menschen, die schon da sind, wo man selber hin will. Das ist super wichtig, dass man sich mit einem Umfeld umgibt, das einen bestätigt und positiven Rückenwind gibt.“ Mit dem Wechsel vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit verändere sich vieles, Ängste und Zweifel kommen hoch. „Diese sollten aber nicht ständig bestätigt, sondern der Fokus nach vorne gerichtet werden.“
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