Strategie
schlägt Likes
Unternehmerinnen-Duo aus Spittal will mit Online-Mythen aufräumen und konkreten Plänen bei Kunden punkten.
Likes, Kommentare und Shares sind die Währung in der digitalen Welt der sozialen Medien. Doch viel wichtiger als Interaktion und Reichweite sind Authentizität und Vertrauen den Nutzern gegenüber. Davon sind Daniela Fürstauer (40) und Sabrina Staudacher (39) aus Spittal überzeugt. Neben Teilzeitjobs und je zwei Kindern haben sich die beiden mit der Kommunikations-Agentur Stilmittel im Jänner selbstständig gemacht.
Professionalität ist wichtig
In ihrem Arbeitsalltag dreht sich alles um Online-Marketing und digitale Kampagnen. Dabei übernimmt Fürstauer den analytischen Part, liest die Algorithmen aus und verfasst die Texte. Staudacher ist Meisterfotografin, hat ebenfalls eine Vorliebe für das Schreiben und sieht sich als kreative Ideengeberin. Gemeinsam helfen sie den Kunden dabei, ihren Social-Media-Auftritt zu erstellen, zu verbessern und bei Bedarf auch zu bespielen. „Den Auftritt eines Unternehmens kann man aber nicht mit dem einer Privatperson vergleichen. Das muss professionell gemacht sein und das bedeutet Arbeit“, erzählt Staudacher.
Jede Anfrage ist individuell
Egal ob Facebook, Instagram oder TikTok – jede Plattform hat ihre eigenen Gesetze und vor allem Nutzer. Ein Tischlerbetrieb auf Lehrlingssuche, ein Hotel mit dem Wunsch nach höheren Buchungszahlen oder eine neue Firma, die auf sich aufmerksam machen möchte – jede Anfrage erfordert einen individuellen Ansatz.
Was alle eint, ist der Algorithmus im Hintergrund. Dieser beobachtet das Nutzerverhalten und personalisiert Inhalte, um das Nutzererlebnis zu verbessern. „Algorithmen ändern sich aber ständig und es ist ein zeitintensiver Prozess, sie auszulesen und die Strategie immer wieder neu anzupassen“, weiß Fürstauer. Gerade am Anfang kann es deshalb hilfreich sein, Geld in die Hand zu nehmen, um die Reichweite zu erhöhen. Langfristig sollte das Ziel aber immer sein, die Anzahl der Nutzer organisch, also ohne bezahlte Inhalte, zu steigern. Doch Vorsicht: „Es geht nicht um eine Schar an Followern, sondern vielmehr um strategische, authentische und kreative Inhalte in der passenden Zielgruppe“, betont Staudacher.
KI ist keine Konkurrenz
Sie rundet das Angebot der Agentur mit Businessfotografie und eigenem Studio im Büro ab. Bei Bedarf kann man die Leidenschaft für das Schreiben der beiden Jungunternehmerinnen auch als Ghostwriting in Anspruch nehmen. Ob Texte für Social Media, Reden oder wissenschaftliche Beiträge ist einerlei. Dabei sei die Künstliche Intelligenz keine Konkurrenz: „Man muss wissen, womit man die KI füttert, damit das, was ausgespuckt wird, nicht zu einem Einheitsbrei wird.“