Die Gastgeber Manfred Wilhelmer (links) und Thomas Spann (rechts) mit den Vortragenden Paul Eiselsberg, Gunter Deuber, Andreas Salcher und Sabine Herlitschka.
Die Gastgeber Manfred Wilhelmer (links) und Thomas Spann (rechts) mit den Vortragenden Paul Eiselsberg, Gunter Deuber, Andreas Salcher und Sabine Herlitschka. © Helmuth Weichselbraun/Kleine Zeitung
Konjunkturforum

Leis­tung
muss sich loh­nen

Wie sich Leistung in Gesellschaft, Bildung und Wirtschaft wandelt, stand beim Konjunkturforum im Casino Velden im Fokus.

27.03.2025 08:03 von Claudia Blasi
Lesezeit 6 Minuten

„Leis­tung erfor­dert Inno­va­ti­on und Inno­va­ti­on erfor­dert Inves­ti­ti­on“, mit die­sen Wor­ten begrüß­te Man­fred Wil­hel­mer die Teil­neh­mer beim Raiff­ei­sen Kon­junk­tur­fo­rum. Gleich drei Vor­tra­gen­de beschäf­tig­ten sich mit dem Leis­tungsbegriff. Paul Eisels­berg vom Markt- und Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut IMAS über­nahm die gesell­schaft­li­che Per­spek­ti­ve. Unse­re Gesell­schaft sei geprägt von Schnell­le­big­keit, Mega­in­di­vi­dua­li­sie­rung und Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit. Der Wan­del kom­me aus allen Rich­tun­gen und füh­re auch zu einem Rück­zug in die eige­nen vier Wän­de. Was es brau­che, um die per­sön­li­che Leis­tungs­be­reit­schaft zu stei­gern? Moti­va­ti­on in Form von Beloh­nungs­sys­te­men und Anrei­zen, damit sich Leis­tung auch aus­zah­le. Akti­on, ver­stan­den als Hin­ga­be zu etwas, ohne Selbst­zwei­fel und ohne Ablen­kung, sowie ein Kli­ma, in dem Leis­tung erwünscht und vor­ge­lebt wird.

© Hel­muth Weichselbraun/Kleine Zei­tung (4)

Wett­be­werbs­fä­hi­ges Umfeld schaf­fen

Was Leis­tung in der Wirt­schaft bedeu­tet, dar­über sprach Sabi­ne Her­lit­sch­ka, Infi­ne­on Tech­no­lo­gies Aus­tria. Phy­si­ka­lisch sei es die For­mel Arbeit pro Zeit. Bei Infi­ne­on wer­de aber auch Ver­ant­wor­tung, Enga­ge­ment und Kom­pe­tenz dar­un­ter sum­miert. Man kön­ne nur an Leis­tung wach­sen, durch Auf­ga­ben, vor denen man Respekt hat und die einen Sinn erge­ben. Dann sei­en auch in schwie­ri­gen Zei­ten Inno­va­tio­nen mög­lich. Infi­ne­on habe etwa zwei Welt­neu­hei­ten auf den Markt gebracht, dar­un­ter eine hauch­dün­ne Sili­zi­um-Schei­be mit weni­ger Leis­tungs­ver­lust. Was es in Zukunft brau­che, sei­en gro­ße, muti­ge Reform­pro­zes­se in Öster­reich, um für Unter­neh­men ein wett­be­werbs­fä­hi­ges Umfeld zu schaf­fen.

Unter­schied zwi­schen Sie­gern und Ver­lie­rern

Andre­as Sal­cher, Unter­neh­mens­be­ra­ter und Buch­au­tor, erklär­te, was Sie­ger von Ver­lie­rern unter­schei­det. Es sei die Leis­tung, Selbst­ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, statt ande­ren die Schuld zu geben. In Zukunft wer­den all jene zu den Sie­gern zäh­len, die star­re Sys­te­me durch ler­nen­de, fle­xi­ble erset­zen – auch in Unter­neh­men. Dabei moti­vie­ren gemein­sa­me Zie­le die Men­schen zur höchs­ten Leis­tung. Eben­so wie Hand­lungs­kom­pe­tenz, also selbst Ein­fluss auf die­se Zie­le neh­men zu kön­nen, Auto­no­mie und sozia­le Ein­ge­bun­den­heit. Basis sei aber ein Grund­ver­trau­en ins Leben und ein posi­ti­ves Selbst­bild: „Wer sich selbst nicht für super hält, wird kein Super­held!“

© Hel­muth Weichselbraun/Kleine Zei­tung
Info-Icon
Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 6/25 erschie­nen.