Mehrere Generationen unter einem Dach: die Seniorchefs Hans und Brigitte Winkler mit Sohn Thomas, seiner Frau Silvia und ihren beiden Söhnen.
Mehrere Generationen unter einem Dach: die Seniorchefs Hans und Brigitte Winkler mit Sohn Thomas, seiner Frau Silvia und ihren beiden Söhnen. © KK/Buchinger
Neusacher-Moser

Fami­li­en­be­trieb mit über 700 Jah­ren Geschich­te

Stillstand ist am Ferienhof Neusacher-Moser am ­Weißensee ein Fremdwort. Gemeinsam beherbergt die Familie in der 23. Generation Gäste und kümmert sich um die eigene Landwirtschaft. Erst jüngst wurde in barrierefreie Zimmer und Wellnessbereich investiert.

12.04.2024 14:12 - Update am: 31.05.2024 10:53 von Anita Arneitz
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Bio­lo­gisch. Nach­hal­tig. Bar­rie­re­frei. Aber vor allem auch herz­lich und authen­tisch. Wer bei Fami­lie Wink­ler im Feri­en­hof Neu­sa­cher-Moser ein­kehrt, spürt die bäuer­liche Tra­di­ti­on, die den tou­ris­ti­schen Leit­be­trieb her­vor­ge­bracht hat. Seit über 700 Jah­ren entwi­ckelt die Fami­lie mit jeder Gene­ra­ti­on den Hof wei­ter und inves­tiert ste­tig in Qua­li­tät. „Unse­re neu­en bar­rie­re­frei­en Zim­mer und Feri­en­woh­nun­gen kom­men bei den Gäs­ten sehr gut an“, erzählt Tho­mas Wink­ler.

Als Unter­neh­mer dür­fe man nicht ste­hen­blei­ben. „Einer unse­rer Gäs­te sag­te ein­mal, dass er jedes Jahr sehe, was mit sei­nem Geld vom ver­gan­ge­nen Jahr pas­siert ist. Da muss­te ich schmun­zeln, weil er nicht ­unrecht hat. Wer am Ball bleibt, hat immer etwas Neu­es zu bie­ten.“ Und die­se Bemü­hun­gen fal­len auf und wer­den von den Gäs­ten geschätzt.

Talen­te in der Fami­lie gebün­delt

Der neue Well­ness­be­reich im Dach­ge­schoß des reno­vier­ten Stadls spielt alle Stü­ckerln, ohne über­la­den zu sein. Feder­füh­rend war dabei sei­ne Frau Sil­via, die als Heil­mas­seu­rin die Gäs­te ver­wöhnt. Statt den Strand­be­reich zu ver­bau­en, wur­de die Sau­na nach oben ver­legt und die Gäs­te kön­nen vom Ruhe­raum aus einen beson­de­ren Pan­ora­ma­blick über den See genie­ßen – oder auf der ande­ren Sei­te die Kühe beob­ach­ten. „Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass bei Regen oder Schnee nie­mand mit dem Bade­man­tel über die Stra­ße gehen muss“, sagt Sil­via Wink­ler. Auf den gelun­ge­nen Aus­bau sind bei­de stolz.

Zusam­men­ar­beit mit Betrie­ben in der Regi­on

Prak­ti­scher­wei­se ist der Schwa­ger von Tho­mas Innen­ar­chi­tekt und bringt sei­ne Ideen im Haus ein, umge­setzt von regio­na­len Fir­men aus Ober­kärn­ten. „Es ist eine Freu­de, mit sol­chen Top-Betrie­ben zusam­men­zu­ar­bei­ten und damit regio­na­le Kreis­läu­fe zu unter­stüt­zen. Das sichert Arbeits­plät­ze und nutzt vor­han­de­ne ­Res­sour­cen“, sagt Wink­ler, dem nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten und die Arbeit im Team ein Anlie­gen ist.

Die tou­ris­ti­sche Ent­wick­lung am Wei­ßen­see fin­det er gut. „Es pas­siert viel und ich habe das Gefühl, dass alle über­par­tei­lich an einem Strang zie­hen. Es leben alle ein biss­chen vom Tou­ris­mus, das macht es leich­ter.“ Aber natür­lich sei­en auch am Wei­ßen­see Inves­to­ren und Zweit­wohn­sit­ze ein The­ma. „Der Druck ist groß und der ein­zi­ge Hebel dage­gen ist, zu schau­en, dass es den Land­wir­ten und Leu­ten gut geht, damit sie nicht ver­kau­fen müs­sen. Die tol­le Kul­tur­land­schaft wur­de durch Bau­ern­hand geschaf­fen und wird durch die­se auch gepflegt. Wir haben am Wei­ßen­see eine tol­le Natur, die alles bie­tet und dar­auf müs­sen wir auf­pas­sen.“

Ver­mächt­nis für Zukunft bewah­ren

In der Gast­stu­be hän­gen alte Foto­gra­fien, die das Leben am Hof zei­gen. „Wenn ich auf die vie­len Gene­ra­tio­nen flei­ßig arbei­ten­der Men­schen zurück­bli­cke, wel­che den Hof bewirt­schaf­tet haben, ergreift mich ein Gefühl von Ehr­furcht“, sagt Wink­ler. Er ist sich der Ver­ant­wor­tung bewusst und möch­te das Ver­mächt­nis sei­ner Fami­lie für jet­zi­ge und künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen bewah­ren.

„Ich habe die Freu­de an der Arbeit in der Land­wirt­schaft und mit unse­ren Gäs­ten bei mei­nen Eltern spü­ren und erle­ben dür­fen. Die­se Freu­de ist es, die ich auch mei­nen Kin­dern mit auf den Weg geben möch­te.“
Mit die­ser Ein­stel­lung ist die Wahr­schein­lich­keit hoch, dass die Lie­be zum selbst­stän­di­gen Tun und unter­neh­me­risch-nach­hal­ti­gen Den­ken auch bei sei­nen bei­den Söh­nen ankommt. Getra­gen von Tra­di­ti­on und offen für Neu­es.

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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 6/24 erschie­nen.