Das Team von Anlagenbau Austria am temporären Standort in Kühnsdorf. Der Umzug in das neue Office im Industriepark Völkermarkt ist mit Ende 2025 geplant.
Das Team von Anlagenbau Austria am temporären Standort in Kühnsdorf. Der Umzug in das neue Office im Industriepark Völkermarkt ist mit Ende 2025 geplant. © Foto: M. Traussnig
Anlagenbau Austria

Anla­gen­bau Aus­tria hat gro­ße Zukunfts­plä­ne

Bis vor kurzem war die Anlagenbau Austria in Kärnten noch relativ unbekannt. Zum Fünf-Jahres-Jubiläum setzt das Unternehmen mit einem Neubau in Völkermarkt und ambitionierten Zielen weitere Meilensteine.

11.10.2024 09:00 - Update am: 14.10.2024 07:14 von Claudia Blasi
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Eine Kri­se kann auch eine Chan­ce sein. Das hat Mar­kus Seit­lin­ger 2019 bewie­sen, als er wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie den Schritt wag­te und sich nach 20 Jah­ren in einem Betrieb mit der Anla­gen­bau Aus­tria (ABA) selbst­stän­dig mach­te. Kurz dar­auf folg­te ihm sein ehe­ma­li­ger Arbeits­kol­le­ge Tho­mas Fritzl nach. Bei­de waren bei einem Kon­zern in der Phar­ma­bran­che tätig, woll­ten es aber selbst bes­ser machen: „Wir wol­len ste­tig wach­sen, behal­ten dabei aber Zah­len und Mit­ar­bei­ter im Blick“, betont Seit­lin­ger.

Alle Zei­chen ste­hen auf Wachs­tum

Das Unter­neh­men mit Stand­or­ten in Völ­ker­markt, Kühns­dorf, Tams­weg und Wals-Sie­zen­heim (Salz­burg) konn­te sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in der phar­ma­zeu­ti­schen, bio­phar­ma­zeu­ti­schen sowie Halb­lei­ter­indus­trie eta­blie­ren. Her­ge­stellt wer­den Rohr­lei­tungs­sys­te­me für Reinst- und Ste­ril­me­di­en, soll hei­ßen, die Wirk­stof­fe für Gewichts­re­duk­ti­on, Blut­ver­dün­nung oder Impf­stoff flie­ßen durch ABA-Roh­re.

Fle­xi­bi­li­tät im Ange­bot

Das Ange­bot reicht dabei von der Pla­nung über die Fer­ti­gung bis hin zur Instal­la­ti­on und Inbe­trieb­nah­me vor Ort. Bis dahin war es ein inten­si­ver Weg: „Wir haben sehr viel Ener­gie in Zer­ti­fi­zie­run­gen für Umwelt, Sicher­heit und Qua­li­tät gesteckt, doch das ist abso­lut not­wen­dig, um in der Bran­che ernst­ge­nom­men zu wer­den“, weiß Seit­lin­ger.

Pro­jek­te, die wir abwi­ckeln, sind Groß­pro­jek­te und begin­nen im zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich. Zitat Ende

Tho­mas Fritzl

Geschäfts­füh­rer

Zu den Kun­den zäh­len nam­haf­te Phar­ma­un­ter­neh­men wie etwa Lon­za, Nov­ar­tis, Roche oder Bak­er­Hicks. „Pro­jek­te, die wir abwi­ckeln, sind Groß­pro­jek­te und begin­nen im zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich“, erzählt Fritzl. Der Jah­res­um­satz für 2024 ist mit erwar­te­ten 40 Mil­lio­nen Euro sta­bil. Und auch der Markt ent­wick­le sich in Euro­pa sehr gut. Daher wird aktu­ell auch der Stand­ort in Völ­ker­markt um ein Büro­ge­bäu­de im Indus­trie­park erwei­tert. Im nächs­ten Jahr folgt angren­zend eine Fer­ti­gungs­hal­le. Gesamtkos­ten der Pro­jek­te rund 9,1 Mil­lio­nen Euro.

Grund­vor­aus­set­zung für den Erfolg und das rasche Wachs­tum des Unter­neh­mens sei­en die Mit­ar­bei­ter. In ihre Zufrie­den­heit wer­de viel inves­tiert: Vom pro­fes­sio­nel­len Onboar­ding über Home­of­fice und Gleit­zeit ohne Kern­zeit bis hin zu exter­nen Coa­chings. „Wir sind ein jun­ges, dyna­mi­sches Team und set­zen dabei auf fla­che Hier­ar­chien“, erzählt Seit­lin­ger. Die Mit­ar­bei­ter haben die Mög­lich­keit, Aus­lands­er­fah­run­gen bei den Pro­jek­ten zu sam­meln und sich selbst krea­tiv ein­zu­brin­gen. Bewer­bun­gen gebe es genug, doch sei es schwie­rig, hoch­qua­li­fi­zier­te Füh­rungs­kräf­te zu fin­den, die Groß­pro­jek­te betreu­en. Mit der Eröff­nung des Kor­alm­bahn­tun­nels im nächs­ten Jahr erwar­te man sich einen Zugang zu einem inter­es­san­ten Arbeits­markt.

Ambi­tio­nier­te Zukunfts­plä­ne

In Zukunft sei man bestrebt, sich noch brei­ter auf­zu­stel­len. Es sei auch geplant, stär­ker in der Halb­lei­ter­indus­trie und Chemie/Petrochemie Fuß zu fas­sen. Bereits jetzt ist man an zwei Pho­to­vol­ta­ik­fir­men in Kärn­ten und Salz­burg betei­ligt. „Und wei­te­re Fir­men­grün­dun­gen sind kei­nes­falls aus­ge­schlos­sen. Wir sind ja noch immer im Auf­bau“, ergänzt Fritzl.

Aus­zug aus der Chro­nik
  • 2019 wur­de die Anla­gen­bau Aus­tria von Mar­kus Seit­lin­ger in Tams­weg (Salz­burg) gegrün­det. Kurz dar­auf stieg auch Tho­mas Fritzl als Geschäfts­füh­rer ein.
  • 2020 folg­te mit MAB eine Unter­neh­mens­er­wei­te­rung in der Schweiz und ein neu­er Stand­ort in Völ­ker­markt.
  • 2023 wur­de das Engi­nee­ring Büro in Wals-Sie­zen­heim eröff­net sowie die Fer­ti­gung in Kühns­dorf. Eine wei­te­re Erwei­te­rung des Unter­neh­mens folg­te mit der MIBE Group s.r.o. in der Slo­wa­kei.
  • 2024 wur­de vor­über­ge­hend der Stand­ort in Kühns­dorf errich­tet. Der Bau­start des ABA Fir­men­cam­pus in Völ­ker­markt hat begon­nen.
  • Zu Spit­zen­zei­ten sind knapp 350 Mit­ar­bei­ter beschäf­tigt.
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