Anlagenbau Austria hat große Zukunftspläne
Bis vor kurzem war die Anlagenbau Austria in Kärnten noch relativ unbekannt. Zum Fünf-Jahres-Jubiläum setzt das Unternehmen mit einem Neubau in Völkermarkt und ambitionierten Zielen weitere Meilensteine.
Eine Krise kann auch eine Chance sein. Das hat Markus Seitlinger 2019 bewiesen, als er während der Corona-Pandemie den Schritt wagte und sich nach 20 Jahren in einem Betrieb mit der Anlagenbau Austria (ABA) selbstständig machte. Kurz darauf folgte ihm sein ehemaliger Arbeitskollege Thomas Fritzl nach. Beide waren bei einem Konzern in der Pharmabranche tätig, wollten es aber selbst besser machen: „Wir wollen stetig wachsen, behalten dabei aber Zahlen und Mitarbeiter im Blick“, betont Seitlinger.
Alle Zeichen stehen auf Wachstum
Das Unternehmen mit Standorten in Völkermarkt, Kühnsdorf, Tamsweg und Wals-Siezenheim (Salzburg) konnte sich in den vergangenen Jahren in der pharmazeutischen, biopharmazeutischen sowie Halbleiterindustrie etablieren. Hergestellt werden Rohrleitungssysteme für Reinst- und Sterilmedien, soll heißen, die Wirkstoffe für Gewichtsreduktion, Blutverdünnung oder Impfstoff fließen durch ABA-Rohre.
Flexibilität im Angebot
Das Angebot reicht dabei von der Planung über die Fertigung bis hin zur Installation und Inbetriebnahme vor Ort. Bis dahin war es ein intensiver Weg: „Wir haben sehr viel Energie in Zertifizierungen für Umwelt, Sicherheit und Qualität gesteckt, doch das ist absolut notwendig, um in der Branche ernstgenommen zu werden“, weiß Seitlinger.
Projekte, die wir abwickeln, sind Großprojekte und beginnen im zweistelligen Millionenbereich.
Thomas Fritzl
GeschäftsführerZu den Kunden zählen namhafte Pharmaunternehmen wie etwa Lonza, Novartis, Roche oder BakerHicks. „Projekte, die wir abwickeln, sind Großprojekte und beginnen im zweistelligen Millionenbereich“, erzählt Fritzl. Der Jahresumsatz für 2024 ist mit erwarteten 40 Millionen Euro stabil. Und auch der Markt entwickle sich in Europa sehr gut. Daher wird aktuell auch der Standort in Völkermarkt um ein Bürogebäude im Industriepark erweitert. Im nächsten Jahr folgt angrenzend eine Fertigungshalle. Gesamtkosten der Projekte rund 9,1 Millionen Euro.
Grundvoraussetzung für den Erfolg und das rasche Wachstum des Unternehmens seien die Mitarbeiter. In ihre Zufriedenheit werde viel investiert: Vom professionellen Onboarding über Homeoffice und Gleitzeit ohne Kernzeit bis hin zu externen Coachings. „Wir sind ein junges, dynamisches Team und setzen dabei auf flache Hierarchien“, erzählt Seitlinger. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, Auslandserfahrungen bei den Projekten zu sammeln und sich selbst kreativ einzubringen. Bewerbungen gebe es genug, doch sei es schwierig, hochqualifizierte Führungskräfte zu finden, die Großprojekte betreuen. Mit der Eröffnung des Koralmbahntunnels im nächsten Jahr erwarte man sich einen Zugang zu einem interessanten Arbeitsmarkt.
Ambitionierte Zukunftspläne
In Zukunft sei man bestrebt, sich noch breiter aufzustellen. Es sei auch geplant, stärker in der Halbleiterindustrie und Chemie/Petrochemie Fuß zu fassen. Bereits jetzt ist man an zwei Photovoltaikfirmen in Kärnten und Salzburg beteiligt. „Und weitere Firmengründungen sind keinesfalls ausgeschlossen. Wir sind ja noch immer im Aufbau“, ergänzt Fritzl.
- 2019 wurde die Anlagenbau Austria von Markus Seitlinger in Tamsweg (Salzburg) gegründet. Kurz darauf stieg auch Thomas Fritzl als Geschäftsführer ein.
- 2020 folgte mit MAB eine Unternehmenserweiterung in der Schweiz und ein neuer Standort in Völkermarkt.
- 2023 wurde das Engineering Büro in Wals-Siezenheim eröffnet sowie die Fertigung in Kühnsdorf. Eine weitere Erweiterung des Unternehmens folgte mit der MIBE Group s.r.o. in der Slowakei.
- 2024 wurde vorübergehend der Standort in Kühnsdorf errichtet. Der Baustart des ABA Firmencampus in Völkermarkt hat begonnen.
- Zu Spitzenzeiten sind knapp 350 Mitarbeiter beschäftigt.