Sophie Meierhofer war Rechtsanwaltsanwärterin in Wien und baute in Zürich ein Solarenergie-Start-up mit auf. Zurück in ihrer Heimat Klagenfurt eröffnete sie eine Greißlerei ohne Verpackungen.
Sophie Meierhofer war Rechtsanwaltsanwärterin in Wien und baute in Zürich ein Solarenergie-Start-up mit auf. Zurück in ihrer Heimat Klagenfurt eröffnete sie eine Greißlerei ohne Verpackungen. © Helge Bauer
Kleine Freiheit

Leben ohne
Kom­pro­mis­se

Die Klagenfurterin Sophie Meierhofer geht Nachhaltigkeit systemisch und von verschiedenen Seiten aus an: Eine davon ist der Unverpackt-Laden „Kleine Freiheit“.

07.05.2024 12:16 - Update am: 31.05.2024 09:36 von Anita Arneitz
Lesezeit 4 Minuten

In drei Mona­ten kei­nen ein­zi­gen Müll­sack voll fül­len. Das geht, wenn Müll aktiv ver­mie­den und bereits beim Ein­kauf dar­auf geach­tet wird. Sophie Mei­er­ho­fer aus Kla­gen­furt hat das acht Jah­re lang in Zürich gelebt, als sie von einer inter­na­tio­na­len Wirt­schafts­kanz­lei in Wien von der Rechts­an­walts­an­wär­te­rin in die Pri­vat­wirt­schaft wech­sel­te und ein Solar­­ener­gie-Start-up mit auf­bau­te.

Unver­packt-Laden selbst eröff­net

Zurück in ihrer Hei­mat war es für sie kei­ne Opti­on, per­sön­li­che Rück­schrit­te zu machen und wie­der kon­ven­tio­nell ein­zu­kau­fen. Aber das Ange­bot an Alter­na­ti­ven zu klas­si­schen Super­märk­ten war gering. „Ich habe eine Mög­lich­keit gese­hen und mich dazu ent­schlos­sen, selbst einen Unver­packt-Laden zu eröff­nen“, erzählt die Unter­neh­me­rin. „Es war nie mein Lebens­traum Unter­neh­me­rin zu wer­den, son­dern es war ein lan­ger Pro­zess durch ver­schie­de­ne Ange­stell­ten­ver­hält­nis­se. Ich woll­te ein­fach kei­ne Kom­pro­mis­se mehr ein­ge­hen, wenn es dar­um geht, nach wel­chen Wer­ten ein Unter­neh­men geführt wird.“ Die Kom­bi­na­ti­on aus Arbeits­er­fah­run­gen und Empower­ment haben die Juris­tin zum Nach­hal­tig­keits­vor­bild gemacht.

Dreh­schei­be für Nach­hal­tig­keit

Bereits vor der Eröff­nung des Unver­packt-Ladens „Klei­ne Frei­heit“ enga­gier­te sie sich für das The­ma Nach­hal­tig­keit und hält seit­dem Work­shops zu Zero Was­te und Kreis­lauf­wirt­schaft an Schu­len und in Betrie­ben. Dabei legt sie Wert auf einen sys­te­mi­schen Ansatz: „Alles hängt mit­ein­an­der zusam­men – Indi­vi­du­um, Gesell­schaft, Unter­neh­mer­tum. Mit der ‚Klei­nen Frei­heit‘ ver­su­che ich eine dyna­mi­sche Platt­form zu sein, die die Trans­for­ma­ti­on unter­stützt.“

Vega­nes und vege­ta­ri­sches Cate­ring

Bil­dungs- und Sen­si­bi­li­sie­rungs­ar­beit gehört genau­so zu ihrem Job wie der Ver­kauf von regio­na­len und res­sour­cen­scho­nen­den Pro­duk­ten. Das vege­ta­ri­sche und vega­ne Cate­ring ist ein Teil des­sen. „Ich kann als Unter­neh­men nach außen hin nicht Nach­hal­tig­keit pro­pa­gie­ren und dann bei Ver­an­stal­tun­gen Lachs- und Schin­ken­bröt­chen auf­ti­schen. Mit­ar­bei­ter und Kun­den ver­lie­ren oft auf­grund solch bana­ler Din­ge das Ver­trau­en in die Unter­neh­mens­füh­rung.“ Des­halb arbei­tet sie als drit­te Säu­le auch direkt mit Betrie­ben zusam­men und hilft, Nach­hal­tig­keit im Büro­all­tag zu eta­blie­ren.

Nach­hal­ti­ge Events

In Koope­ra­ti­on mit ande­ren Unter­neh­me­rin­nen orga­ni­siert sie immer wie­der Events, bei denen die Men­schen zusam­men­kom­men und sich aus­tau­schen sol­len. „Allein sind die Res­sour­cen begrenzt, gemein­sam kön­nen wir viel mehr schaf­fen.“ So ent­stand die Idee zum Bloom-Park­fest am 8. Juni im Goe­the­park, ein nach­hal­ti­ges Event auf öffent­li­chen Grün­flä­chen: „Unser Herz schlägt für Nach­hal­tig­keit und wir wol­len mehr als nur wirt­schaft­li­chen Erfolg gene­rie­ren.“

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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 9/24 erschie­nen.