Kreislaufwirtschaft für Klimaschutz
Bei Baufeld Austria bekommen bereits verwendete Rohstoffe in den Werken von Alpacem und Fundermax wieder eine Chance.
„Never waste a chance“ – der plakativ formulierte Unternehmensleitsatz zieht sich bei Baufeld Austria durch das tägliche Tun. Das 2021 entstandene Joint Venture der beiden Mittelkärntner Industriegrößen Alpacem und Fundermax hat sich voll und ganz der Kreislaufwirtschaft verschrieben. „Wir sind am Start, wenn es die Chance gibt, qualitätsgesicherte Abfälle in neue Rohstoffe oder grüne Energie zu verwandeln. So möchten wir Sekundärroh- und ‑brennstoffe wieder in die Werke unserer Eigentümer bringen. Deren CO2-Ausstoß reduzieren und zur Ressourcenschonung von Primärrohstoffen beitragen“, erklärt Geschäftsführer Matthias Grojer, der das Projekt von Anfang an begleitet hat.
Betonbruch wird wiederverwendet
Das Handelsunternehmen kauft zum Beispiel aufbereiteten Betonbruch von abgerissenen Gebäuden. Dieser wird wieder in den Produktionsprozess von Alpacem mit eingebracht. Dasselbe Prinzip kommt beim Rohstoff Holz in Form von Altholz bei Fundermax zum Einsatz. Mit seinen fünf Mitarbeitern sorgt Grojer so dafür, dass jährlich etwa 400.000 Tonnen an Rundholz oder lokalen Bergbauprodukten eingespart werden können.
400.000 Tonnen recycelte Brennstoffe
Eingekauft wird dabei im gesamten Alpen-Adria-Raum, aber auch in Frankreich, Deutschland, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Der Transport erfolgt, wo möglich, mit der Bahn, aber natürlich auch über Binnenschifffahrt und den Lkw. Der zweite Geschäftszweig, die Erschließung von zertifiziert aufbereiteten Brennstoffen aus der Recyclingwirtschaft als Ersatz für fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas, nimmt ein jährliches Ausmaß von 400.000 Tonnen an. „Würde man die gesamte Jahreshandelsmenge auf Waggons laden und aneinanderreihen, entspricht dies einer theoretischen Zuglänge von Wien bis Venedig“, illustriert Grojer die Tätigkeit von Baufeld.
Die Recycling-Branche ist enorm dynamisch.
Matthias Gojer
Geschäftsführer Baufeld AustriaDerzeit versorgt das Team von Baufeld Austria die Werke der Eigentümer ganzjährig und mit Rücksichtnahme auf eventuelle Schwankungen mit wiederverwerteten Roh- und Brennstoffen. Eine Öffnung für Kunden außerhalb des Joint Ventures ist derzeit in Vorbereitung. Damit einher geht auch der Ausbau des Mitarbeiterstamms. „Derzeit erwirtschaften wir zu sechst jährlich rund 40 Millionen Euro Umsatz.“ Das Arbeitsumfeld bei Baufeld Austria sei besonders für junge Menschen interessant, die nach einem sinnvollen Job suchen. „Außerdem ist die Recycling-Branche enorm dynamisch und bekommt derzeit durch den European Green Deal zusätzlichen Aufschwung.“
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