Eva Eggeling ist Leiterin des Fraunhofer Innovationszentrums für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz „KI4life“.
Eva Eggeling ist Leiterin des Fraunhofer Innovationszentrums für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz „KI4life“. © Daniel Prugger
Eva Eggeling

„KI ist nicht
nur ChatGPT“

Eva Eggeling, Leiterin des Fraunhofer Innovationszentrums im Gespräch mit der „Kärntner Wirtschaft“,

22.04.2024 15:54 - Update am: 03.06.2024 17:55 von Johannes Moser
Lesezeit 2 Minuten

„Kärnt­ner Wirt­schaft“: Seit der Ver­öf­fent­li­chung von ChatGPT ist ein regel­rech­ter Hype rund um Künst­li­che Intel­li­genz ent­stan­den. Wie bewer­ten Sie die der­zei­ti­ge Situa­ti­on für Unter­neh­men?

Eva Egge­ling: Grund­sätz­lich war der Release von ChatGPT in der jet­zi­gen Form ein tol­ler Schach­zug von Ope­nAI, da er vie­le Unter­neh­men dazu ermu­tigt hat, sich mit dem The­ma KI zu beschäf­ti­gen. Jedoch ist KI nicht nur ChatGPT. Selbst­ler­nen­de ­Sys­te­me kön­nen die Wirt­schaft in vie­len wei­te­ren Berei­chen unter­stüt­zen und dabei hel­fen, Zeit und Geld zu spa­ren.

An wel­chen Anwen­dungs­be­rei­chen for­schen Sie der­zeit?

Bei KI4life bear­bei­ten wir drei Schwer­punk­te im Hin­blick auf den Ein­satz von Künst­li­cher Intel­li­genz. KI auf Tex­ten hilft dabei, Unter­neh­mens­da­ten zu erhal­ten und zugäng­lich zu machen. So kann bei­spiels­wei­se Exper­ten­wis­sen für neue Mit­ar­bei­ter leich­ter und ­inter­ak­ti­ver zugäng­lich gemacht wer­den. Des Wei­te­ren beschäf­ti­gen wir uns mit Bild­analyse. Dabei erkennt das Sys­tem auto­ma­ti­siert Abwei­chun­gen von einem vor­ge­ge­be­nen Ide­al und ersetzt so die opti­sche Prü­fung durch das mensch­li­che Auge. Der drit­te Schwer­punkt betrifft KI auf Zeit­rei­hen. Hier­mit kön­nen Maschi­nen­da­ten aus­ge­wer­tet und even­tu­el­le Feh­ler erkannt wer­den. Auch akus­ti­sche Checks wie die Ana­ly­se von Fahr­ge­räu­schen auf einer Brü­cke und der Rück­schluss auf deren Zustand sind mög­lich.

Abseits von Zeit- und Kos­ten­er­spar­nis­sen: Wo sehen Sie noch Anwendungsbe­reiche von KI?

Mei­ner Mei­nung nach hat Künst­li­che Intel­li­genz auch einen gesell­schaft­li­chen Auf­trag, der weit über die Opti­mie­rung von wirt­schaft­li­chen Pro­zes­sen hin­aus­geht. Einer­seits kann sie in Sachen Bio­öko­no­mie beim Umgang mit Kli­ma­ver­än­de­run­gen hel­fen, ande­rer­seits aber auch im medi­zi­ni­schen Bereich unter­stüt­zen und so unse­re Gesund­heits­sys­te­me für alle leist­bar erhal­ten.

KI in Kärnt­ner Betrie­ben