Lisa Wunder tourt in den Sommermonaten mit ihren selbst produzierten Eiskreationen durch das Land und denkt sich immer wieder Neues als kühle Erfrischung aus.
Lisa Wunder tourt in den Sommermonaten mit ihren selbst produzierten Eiskreationen durch das Land und denkt sich immer wieder Neues als kühle Erfrischung aus. © Anita Arneitz
Die Eislisl

Die mobi­le
Eis­ma­che­rin

Lisa Wunder aus Pörtschach sorgt als „Eislisl“ für Abkühlung – und das nicht nur auf Märkten, sondern auf Wunsch auch direkt im eigenen Garten oder am Betriebsgelände.

05.06.2024 08:23 - Update am: 11.06.2024 09:41 von Anita Arneitz
Lesezeit 4 Minuten

Zuerst etwas für das Auge, dann etwas für den Gau­men. Wenn Lisa Wun­der ali­as „Die Eisl­isl“ ihre ita­lie­ni­sche Ape ein­parkt, die sie selbst mit ihrem Vater aus- und umge­baut hat, fällt die Jung­un­ter­neh­me­rin auf. Dann trumpft sie mit selbst gemach­ten Krea­tio­nen auf wie Eis-Bur­gern, Cheeseca­ke-Eis mit selbst geba­cke­nen Mürb­teig­stück­chen oder Tonk­a­boh­nen­eis mit Wald­beer­sauce.

Die Köchin und Absol­ven­tin der Tou­ris­mus­schu­le macht alles selbst – aus Lei­den­schaft. Ihre Eltern füh­ren die Feri­en­pen­si­on Wun­der in Pört­schach. „Im Som­mer haben wir für unse­re Haus­gäste am Strand ein klei­nes Café“, erzählt Lisa Wun­der. Dabei kam sie auf die Idee auch das Eis selbst zu machen. Sie absol­vier­te eine Eis­aus­bil­dung in Deutsch­land und rich­te­te in der Feri­en­pen­si­on ein klei­nes Eis­labor mit Kühl­eis ein. „Bei mir braucht das Eis kei­ne Farb­stof­fe, Aro­men, Palm­fett oder Zusatz­stof­fe, trotz­dem ist das Eis bei per­fek­ter Lage­rung sechs Mona­te halt­bar.“

Eige­ne Nische im Eis­markt

Seit ver­gan­ge­nem Jahr belie­fert sie auch aus­ge­wähl­te Tou­ris­mus- und Gas­tro­no­mie­be­trie­be mit ihrem Eis und stellt Fir­men Eis­ton­nen zur Ver­fü­gung, die regel­mä­ßig mit neu­en Sor­ten auf­ge­füllt wer­den. Dar­un­ter sind vie­le vega­ne Sor­ten. „Wo es mög­lich ist, ver­wen­de ich Zuta­ten aus Kärn­ten und expe­ri­men­tie­re ger­ne.“ Obwohl der Markt für Eis groß ist, hat sie ihre Nische gefun­den: „Eis ist eben nicht gleich Eis. Bei mir hat zum Bei­spiel Frucht­eis mindes­tens 35 Pro­zent Frucht­an­teil. Dadurch bekommt das Him­beer­eis auch ohne Farb­stof­fe eine schö­ne pin­ke Far­be.“

© Ani­ta Arn­eitz

Bis zu 1200 Gäs­te kann die Eisl­isl mit Eis ver­sor­gen

In Sachen Mar­ke­ting hat sie Insta­gram unter­schätzt. Nach­dem sie seit eini­ger Zeit akti­ver auf Social Media ist, kom­men mehr Anfra­gen für Hoch­zei­ten, Fir­men­fei­ern oder Geburts­ta­ge. Bei Ver­an­stal­tun­gen kann sie als „One-Woman-Show“ mit ihrer Ape bis zu 1200 Gäs­te ver­sor­gen und stimmt die Eis­sor­ten sogar auf das Farb­kon­zept des Events ab. Heu­er, im drit­ten Unter­neh­mens­jahr, ist der Ter­min­ka­len­der gut gefüllt. Die Eis­sai­son läuft bei Wun­der von Mai bis Mit­te Okto­ber. In den Win­ter­mo­na­ten arbei­tet sie als Köchin am Arl­berg. „So lan­ge es Spaß macht, passt das so für mich.“ Wobei es für sie auf alle Fäl­le denk­bar wäre, spä­ter ein­mal den elter­li­chen Betrieb wei­ter­zu­füh­ren.

Büro­kra­tie schreckt ab

Schon immer konn­te sie sich vor­stel­len, selbst unter­neh­me­risch etwas zu machen. „Klar, ist nicht immer alles leicht und es gehört dazu, dass man ein­mal auf die Schnau­ze fällt. Dadurch lernt man für das nächs­te Mal.“ Sie fin­det es scha­de, dass sich vie­le Jun­ge nicht selbst­stän­dig machen, weil sie von der Büro­kra­tie abge­schreckt wer­den. Es müss­te mehr För­de­run­gen geben, die bei klei­ne­ren Inves­ti­tio­nen unter­stüt­zen. Trotz allem spricht sie jedem Mut zu, selbst etwas zu machen.

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