
Die mobile
Eismacherin
Lisa Wunder aus Pörtschach sorgt als „Eislisl“ für Abkühlung – und das nicht nur auf Märkten, sondern auf Wunsch auch direkt im eigenen Garten oder am Betriebsgelände.
Zuerst etwas für das Auge, dann etwas für den Gaumen. Wenn Lisa Wunder alias „Die Eislisl“ ihre italienische Ape einparkt, die sie selbst mit ihrem Vater aus- und umgebaut hat, fällt die Jungunternehmerin auf. Dann trumpft sie mit selbst gemachten Kreationen auf wie Eis-Burgern, Cheesecake-Eis mit selbst gebackenen Mürbteigstückchen oder Tonkabohneneis mit Waldbeersauce.
Die Köchin und Absolventin der Tourismusschule macht alles selbst – aus Leidenschaft. Ihre Eltern führen die Ferienpension Wunder in Pörtschach. „Im Sommer haben wir für unsere Hausgäste am Strand ein kleines Café“, erzählt Lisa Wunder. Dabei kam sie auf die Idee auch das Eis selbst zu machen. Sie absolvierte eine Eisausbildung in Deutschland und richtete in der Ferienpension ein kleines Eislabor mit Kühleis ein. „Bei mir braucht das Eis keine Farbstoffe, Aromen, Palmfett oder Zusatzstoffe, trotzdem ist das Eis bei perfekter Lagerung sechs Monate haltbar.“
Eigene Nische im Eismarkt
Seit vergangenem Jahr beliefert sie auch ausgewählte Tourismus- und Gastronomiebetriebe mit ihrem Eis und stellt Firmen Eistonnen zur Verfügung, die regelmäßig mit neuen Sorten aufgefüllt werden. Darunter sind viele vegane Sorten. „Wo es möglich ist, verwende ich Zutaten aus Kärnten und experimentiere gerne.“ Obwohl der Markt für Eis groß ist, hat sie ihre Nische gefunden: „Eis ist eben nicht gleich Eis. Bei mir hat zum Beispiel Fruchteis mindestens 35 Prozent Fruchtanteil. Dadurch bekommt das Himbeereis auch ohne Farbstoffe eine schöne pinke Farbe.“
Bis zu 1200 Gäste kann die Eislisl mit Eis versorgen
In Sachen Marketing hat sie Instagram unterschätzt. Nachdem sie seit einiger Zeit aktiver auf Social Media ist, kommen mehr Anfragen für Hochzeiten, Firmenfeiern oder Geburtstage. Bei Veranstaltungen kann sie als „One-Woman-Show“ mit ihrer Ape bis zu 1200 Gäste versorgen und stimmt die Eissorten sogar auf das Farbkonzept des Events ab. Heuer, im dritten Unternehmensjahr, ist der Terminkalender gut gefüllt. Die Eissaison läuft bei Wunder von Mai bis Mitte Oktober. In den Wintermonaten arbeitet sie als Köchin am Arlberg. „So lange es Spaß macht, passt das so für mich.“ Wobei es für sie auf alle Fälle denkbar wäre, später einmal den elterlichen Betrieb weiterzuführen.
Bürokratie schreckt ab
Schon immer konnte sie sich vorstellen, selbst unternehmerisch etwas zu machen. „Klar, ist nicht immer alles leicht und es gehört dazu, dass man einmal auf die Schnauze fällt. Dadurch lernt man für das nächste Mal.“ Sie findet es schade, dass sich viele Junge nicht selbstständig machen, weil sie von der Bürokratie abgeschreckt werden. Es müsste mehr Förderungen geben, die bei kleineren Investitionen unterstützen. Trotz allem spricht sie jedem Mut zu, selbst etwas zu machen.
Weitere Geschichten von Kärntens Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer finden Sie hier: